Saison 2005/06 TSG Ossweil
Ludwigsburger Kreiszeitung
Oßweil im DHB-Pokal unter letzten 16 Teams
30:29-Sieg über Spenge erster Schritt in richtige Richtung
Ludwigsburg - (str.) Wenn das keine gute Nachricht ist: Handball-Zweitbundesligist TSG Oßweil gehört im DHB-Pokal zu den letzten 16 Mannschaften. Und das 30;29 (15:12) gestern Abend über die Nord-Kollegen vom TuS Spenge war nach dem „Katastrophenspiel" gegen Friesenheim wieder ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Gewiss, auch beim Pokalsieg war bei den Blauen nicht alles Gold, was da so glänzte. Vor allem waren da auch wieder etliche unnötige Ballverluste, die in dieser Häufung einem Team nicht zu Gesicht steht, das in die Saison gegangen ist, um an der Spitze mitzumischen.
Aber es gab auch deutliche Zeichen der Besserung. So stand die Abwehr doch weite
Strecken des Spiels recht engagiert, hatte allerdings in den Schiedsrichtern nicht die „Freunde" gefunden wie die Gäste aus Ostwestfalen, wenn die am eigenen Kreis „hinlangte".
Und da die Oßweiler erst einmal wieder aus ihrer (eigentlich unerklärlichen) Verunsicherung herausfinden müssen, trug die Pfeiferei doch dazu bei, dass immer wieder Sand ins Getriebe kam. So souverän, auch Benachteilungen einfach dadurch wegzustecken, dass man das eigene Spiel ungerührt weiter spielt, sind die Schützlinge von Trainer Oliver Hess im Moment einfach nicht.
Die Ostwestfalen taten den Schwaben auch nicht den Gefallen, als „leichter Aufbaugegner" aufzutreten; so stark wie Friesenheim waren die Gäste allemal.
Sie gaben zunächst auch den Ton an, gingen mit 0:2 und 3:6 (9. Minute) in Führung, ließen erst in der 21. Minute Oßweils ersten Ausgleich (8:8) und sechs Minuten später die erste Führung der TSG (12:11) zu.
Beim 16:12 (31.) und 20:16 (19.) lagen die Gastgeber vier Tore vorn, doch dieses Polster war beim 20:20 (41.) bereits wieder zerschlissen.
Das 30:27 durch Christian Löffler (56.) war schließlich die Entscheidung, auch wenn Spenge dann noch zweimal traf. Löffler vertrieb mit seinen fünf Treffern auch den Frust nach seinem „schwarzen Tag" gegen Friesenheim.
TSG Oßweil: Schweizer, Gysin; Wolz (2 Tore), Knierim (4/davon 3 Siebenmeter), Fet-ser (4), Burkhart, Kainmüller (2), Meckes (5), Pfahl (8), Abend, Löffler (5), Huth.
Stuttgarter Zeitung
Dritte Runde im DHB-Pokal
Ossweil siegt, hat aber Sorgen
OSSWEIL/BALINGEN (StZ). Der Handball-Zweitligist TSG Ossweil-Ludwigsburg ist gestern Abend in das Achtelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Oliver Hess besiegte den Nordzweitligisten TuS Spenge mit 30:29 (15:12). "Wir haben uns lange schwer getan, aber am Ende den Vorsprung routiniert nach Hause gespielt."
Was dem Handballtrainer mehr Sorgen bereitet, als das Resümee des Pokalspiels ist der Ligaalltag. "Ich habe richtig Angst davor, was noch kommt", sagt Hess nach 9:5 Punkten in der Meisterschaft. Vor allem auf den Schlüsselpositionen im linken und rechten Rückraum ist Ossweil in Christian Löffler und Adrian Pfahl, der gestern mit acht Treffern erfolgreichster Werfer war, nur einfach besetzt. Hess sagt: "Wir müssten unbedingt noch einen Rückraumspieler verpflichten, weil die beiden permanent 60 Minuten durchspielen müssen." Vielleicht erfüllt das Management den Wunsch des Trainers, wenn die Ossweiler im Achtelfinale einen lukrativen Erstligisten zugelost bekommen. "Mir wäre ein Heimspiel gegen einen Zweitligisten lieber", sagt Hess, "bei einem Erfolg wären wir nämlich nur noch einen Sieg von dem Final Four in Hamburg entfernt."
Dagegen ist der Traum vom Erreichen der Pokalendrunde der besten vier Mannschaften für den Ossweiler Ligarivale HBW Balingen-Weilstetten ausgeträumt. Die Mannschaft von Trainer Rolf Brack verlor gestern Abend in der Balinger Längenfeldhalle gegen den deutschen Meister THW Kiel mit 25:38 (11:20). "Man hat gesehen, dass der THW eine Spitzenmannschaft ist, der sein Ding einfach durchzieht", sagte der HBW-Spielmacher Martin Strobel. Vor dem Spiel hatte auch niemand ernsthaft mit einer Sensation gerechnet. "Im Pokal gibt es keine Überraschungen", hatte Brack gesagt. Strobel hatte trotzdem Spaß: "Wir können uns noch viel von ihnen abschauen."
Presseberichte
Ludwigsburger Kreiszeitung
TSG muss gegen Spenge für Dormagen üben
28:28 gegen Friesenheim enttäuschend - Morgen Pokal-Heimspiel
Ludwigsburg - (str.) Die Zweit-bundesliga-Handballer der TSG Oßweil müssen froh sein, dass sie am morgigen Dienstag (18 Uhr) in der Rundsporthalle im DHB-Pokal gegen Nord-Zweitligist TuS Spenge spielen müssen. Da könne sie noch einmal „üben", bevor es am Samstag zum Tabellendritten Bayer Dormagen geht. Und „Übung" tut offensichtlich Not nach der doch sehr enttäuschenden Leistung am Samstagabend beim 28:28 (9:13) gegen die TSG Friesenheim.
Dabei haben die Oßweiler doch gezeigt, dass sie es eigentlich können. Allerdings nur etwa 20 Minuten lang. Und das war auch gegen eine alles andere als überzeugende pfälzische Mannschaft einfach zu wenig, um zum so greifbar nahe liegenden vierten Heimsieg in Folge zu kommen.
Zwei Dinge vor allem waren es, die die Schützlinge des bitter enttäuschten Trainers Oliver Hess beinahe die erste Heimniederlage hätten erleben lassen: Zum einen ein geradezu leichtfertiger Umgang mit den besten Chancen und zum anderen eine einem vermeintliches Spitzenteam nicht zu Gesicht stehende Zahl von technischen Fehlern.
So spielten die Schwaben am Samstagabend vor 850 Zuschauern quasi gegen zwei Mannschaften - gegen Friesenheim und sich selbst.
Und wäre nicht Torhüter Matthias Gysin der beste Spieler seines Teams gewesen (mit 23 Parade!), dann hätten die Gäste beide Punkte mitgenommen.
Diese hatten sie scheinbar schon in der Hand, als sie in den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs aus dem 9:13-Halbzeitstand gar eine 11:18-Führung machten.
Das weckte dann allerdings endlich auch die Hausherren aus ihrer Lethargie. Binnen sechs Minuten verkürzten sie mit fünf Treffern den Rückstand auf zwei Tore (17:19/42. Min.) Und wohl jeder in der Halle hätte in diesem Augenblick darauf gewettet, dass die Blauen nun endgültig Ernst machen würden.
Weit gefehlt. Eine kurze „künstlerische Pause" sah Oßweil wieder mit fünf Toren im Hintertreffen (17:22/45.).
Die restlichen fünfzehn Minuten gerieten zur „offenen Feldschlacht", in der Friesenheims Top-Torjäger Lew Woronin Fast der Matchwinner gewesen wäre. Allein dreimal traf er in der Restspielzeit, brachte es auf insgesamt sieben Tore - ohne Fehlwurf. Nur beim Stand von 26:27 fand er nach dem letzten Beitrag zur „Oßweiler Fehlpass-Orgie" in Gysin seinen Meister, obwohl Woronin mutterseelenallein auf das TSG-Gehäuse zulief.
Das 27:27 erzielte dann Christin Löffler, der am Samstag einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, doch eineinhalb Minuten vor Ende hieß es nach einem Gewaltwurf von Einar-Logi Fridt-jonsson (zuvor nicht als Schütze in Erscheinung getreten) 27:28.
Noch vor der Schlussminute sorgte Klemens Kainmüller für den neuerlichen Ausgleich. Dabei hätte der Österreicher, der die ganze Woche bei der Nationalmannschaft weilte und erst am Samstag von Wien einflog, gar nicht spielen sollen, weil er sich im Knie eine Schleimbeutelentzündung zugezogen hatte.
Die letzten 60 Sekunden gingen dann torlos vorüber, obwohl auch Oßweil noch einmal, 33 Sekunden vor Schluss, in Ballbesitz kam.
Zwölf Sekunden vor Ende nahm aber Trainer Hess eine Auszeit und damit seinem Team den Wind aus den Segeln. Aber vielleicht war es auch gut so, denn ein neuerlicher Fehlpass war ja nicht auszuschließen. So aber war wenigstens der eine Punkt in trockenen Tüchern.
Aktivposten neben Gysin waren im TSG-Team am Samstag vor allem Ingo Meckes (der Kreisläufer erzielte seine sechs Treffer ohne Fehlwurf), der siebenfache Torschütze Sebastian Knierim sowie in der zweiten Halbzeit Adrian Pfahl und Marco Huth.
TSG Oßweil: Schweizer, Gysin 1.-60. Min.), Nick; Wolz (1 Tor), Knierim (7/davon 1 Siebenmeter), Fetser, Burkhart, Kainmüller (2), Meckes (6), Pfahl (5), Abend, Löffler (2), Huth (5/1).
TSG Friesenheim holt 28:28
Großes Spiel, kleine Ausbeute
Ludwigsburg (nau). Handball-Zweitligist TSG Friesenheim hat sich gestern Abend für die Heimniederlage am Mittwoch gegen die TSG Münster rehabilitiert: Bei der TSG Ludwigsburg-Oßweil spielte das Team 28:28 (9:13), zeigte die von Trainer Alexandr Rymanow erhoffte Trotzreaktion - und war am Ende doch sehr enttäuscht.
Denn die „Eulen" waren bis in die Schlussminuten vorne, kassierten erst durch Klemens Kainmüller in der 59. Minute das 28:28. Wie ärgerlich. Der ganz starke Lew Woronin hätte beim Stand von 27:26 alles klar machen können, scheiterte jedoch am überzeugenden Matthias Gysin. Friesenheim hatte da einen Mann mehr auf dem Feld ...
„Ein bitterer Punktverlust. Phasenweise hat die Mannschaft ein Super-Spiel gemacht", meinte Trainer Rymanow. Das war auf jeden Fall eine andere TSG, die gestern auf dem Feld stand. Sie agierte konzentriert, diszipliniert von der ersten Minute an. Bester Spieler in der ersten Halbzeit war Torhüter Felix Beck, der neben zehn Paraden noch drei (!) Siebenmeter hielt. Die beste Phase hatte die Friesenheimer am Ende des ersten Durchgangs, als sie von 7:8 auf 12:8 davon zogen. Da hielt Beck zwei Siebenmeter, beim 8:8 stach er den Wurf von Sebastian Knierim, beim 8:11 den von Christian Löffler. Top in dem Moment das Konterspiel.
Die zweite Halbzeit war ein Krimi. Bei 11:18 (35.) schien die TSG schon durch, dann wehrten sich die ambitionierten Gastgeber mit aller Macht, starteten eine Aufholjagd. Eng wurde es zum ersten Mal in der 42. Minute, fünf Minuten vor Schluss war Oßweil dran. Torhüter Felix Beck konnte nicht mehr an die Gala der ersten Halbzeit anknüpfen, in der Chancenverwertung war Oßweil nun klar besser. Sieben Würfe zwischen der 50. und 57. Minuten bedeuteten sieben Tore!
TSG Friesenheim: Beck, Pfeiffer - Laubscher (4), Kibat (5/3), Neumann (1) - Woronin (7), Baus (4) - Spettmann (2) - Bühler, Scheurer (4), Fridjonsson (1)
Spielfilm: 3:3 (6.), 5:5 (11.), 7:7 (16.), 8:12 (24.), 9:12 (30.), 11:18 (35.), 15:19 (41.), 17:19 (42.), 17:21 (44.), 20:24 (48.), 22:24 (50.), 25:26 (55.), 27:27 (58.) - Beste Spieler: Gysin, Meckes, Knierim - Beck (1. Halbzeit), Woronin - Zuschauer: 800 - Schiedsrichter: Dang/Zacharias (Mainz).
"Eulen" erneut flügellahm
Nur 28:28 in Ludwigsburg
Ludwigsburg. Die Rehabilitation der TSG Friesenheim für das Heimdebakel in der zweiten Handball-Bundesliga am vergangenen Mittwoch gegen den Aufsteiger TSG Münster ist nur halb gelungen: Trotz einer Führung von zeitweise sieben Toren mussten sich die "Eulen"³ gestern Abend bei der TSG Ludwigsburg-Oßweil, als Tabellensechster direkter Tabellennachbar der Ludwigshafener (Rang sieben), mit einem 28:28 (13:9)-Unentschieden begnügen.
Bis zur 36. Minute sah alles nach einem klaren Sieg der Friesenheimer aus, die zu diesem Zeitpunkt nach einer 13:9-Halbzeitführung ihren Vorsprung auf 18:11 ausgebaut hatten. Doch Zeitstrafen für Steffen Bühler und Michael Scheurer ließen die Ludwigsburger immer näher herankommen und schließlich kurz vor der Schlusssirene sogar ausgleichen.
Gunnar Krug, Sportlicher Leiter der TSG Friesenheim, war nach dem Unentschieden sichtlich enttäuscht: "Eigentlich hätten wir den Vorsprung nach Hause schaukeln müssen, zumal wir in der ersten Halbzeit und auch lange Zeit in der zweiten Spielhälfte recht souverän auftraten und gute Torchancen hatten.³"
Doch gegen Ende des Spiels ließ die Konzentration bei den "Eulen" nach und es gingen immer mehr Bälle verloren. Auch die Schiedsrichter taten ihr Übriges zum hektisch werdenden Spiel, in dem sie sehr früh Zeitspiel anzeigten und die TSG damit zu unkontrollierten Würfen zwang. Auch die dritte Zeitstrafe gegen Michael Baus, die gleich bedeutend mit der roten Karte war, wurde durchaus heftig diskutiert. Doch letztlich waren sich die Friesenheimer Verantwortlichen einig, dass die Hauptschuld für den weiteren Punktverlust im eigenen Team zu suchen ist.
TSG-Tore: Woronin 7, Kibat 5/3, Baus, Scheurer je 4, Laubscher 3, Spettmann 2, Fridjonsson, Neumann, Bühler (je 1).
Pokalspiel gegen TUS Spenge
Seit langem hat die TSG Ludwigsburg-Ossweil wieder ein Heimspiel im Pokal. Es winkt das Erreichen des Achtelfinales im DHB-Pokal. Dieses Losglück bringt einige organisatorische Umstellungen. Der Deutsche Handball Bund schreibt vor, dass die Einnahmen zwischen beiden Teams geteilt werden. Deshalb gelten am kommenden Dienstag um 18.00h keine Dauerkarten und auch keine VIP-Karten.
Stattdessen wird es Tageskarten für alle Tribünen zu den üblichen Preisen geben. Zudem wird die VIP-Tribüne für alle geöffnet sein, dort wird es Speisen und Getränke zu kaufen geben und alle können nach Spielende hoffentlich noch ein bisschen feiern.
Am Dienstag den 8.11. geht es dann gegen die SG Solingen in der Runde gewohnt weiter.
Kommen sie zu den nächsten Heimspielen und helfen Sie der Mannschaft, Sie hat es sich durch ihren kämpferischen Auftritt in Obernburg verdient unterstützt zu werden.
Ein Highlight wartet dann noch im Dezember auf alle TSG-Fans. Zum einen wird es erstmals einen TSG-Adventskalender geben, den Sie in allen Filialen von Lucky Lutz erwerben können. Außerdem wird es das TSG-Adventsticket geben. Dieses gilt für die drei Heimspiele gegen den TV Hüttenberg (2.12.), gegen die HSG Gensungen (10.12.) und am 14.12 gegen Oftersheim. Die Karten für alle drei Spiele erhalten sie zum Preis von zwei Partien, und erhalten als Nikolausgeschenk einen TSG-Adventskalender noch obendrauf. Für dieses Angebot können Sie sich jetzt schon telefonisch anmelden, bei Brigitte Lieb unter 07141-862725. Dort können TSG-Fans natürlich auch Karten für alle weiteren Spiele bestellen.
Presseberichte
Ludwigsburger Kreiszeitung
Oßweil nimmt Punkte und Verletzte mit nach Hause
Erster Saison-Auswärtssieg mit unangenehmen Begleiterscheinungen
Ludwigsburg - (str.) „Ich bin seit acht Jahren Trainer, aber das war eines der größten Skandalspiele, die ich je erlebt habe", erregte sich Oliver Hess, der Trainer des Handball-Zweitbundesligisten TSG Oßweil, noch gestern Morgen über die Begleitumstände beim 22:21 (12:12)-Erfolg bei Tuspo Obernburg, dem ersten Oßweiler Saison-Auswärtssieg.
Co-Trainer Jochen Zürn konnte seinem „Chef" nur beistimmen: „Das hatte teilweise mit Sport nichts mehr zu tun."
Hauptleidtragende waren drei TSG-Spieler: Markus Becker erlitt einen Bruch des kleinen Fingers (die Fraktur muss operativ behoben werden, Becker wird voraussichtlich acht Wochen fehlen), Mike Wolz musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung zehn Minuten vor Ende vom Feld und Adrian Pfahl handelte sich eine Rückenprellung ein.
Christian Löffler war der erste, der mit der Gangart der Hausherren Bekanntschaft machte. Er bekam in bester Boxer-Manier einen Faustschlag in den Unterleib, der allerdings nur mit einem Freiwurf geahndet wurde. Getroffen wurde der Oßweiler Rückraumspieler nochmals: Nach Spielende landete ein Schlüsselbund in seinem Gesicht, hinterließ ein „Veilchen".
Wenn nicht die Obernburger Ordner „in vorbildlicher Art und Weise" (Hess und Zürn unisono) die Oßweiler nach Spielschluss geschützt hätten - wer weiß, was noch geschehen wäre...
Die feindliche Stimmung in der Halle war schon sehr beklemmend. Und Hess kann sich bei seiner Kritik an den schwachen Wurfleistungen seiner Außenspieler Marco Huth, Sebastian Knierim und Otto Fetser durchaus die Frage stellen, ob das Trio (es hatte an den Seitenlinien ja
den engsten „Kontakt" zu den Fans) sich nicht zu einem gewissen Grad auch von der Atmosphäre beeinflussen ließ.
Wer sich (unter anderem) nicht beeinflussen ließ, war Pfahl. Er war zwar nach einer brutalen Attacke mit bösem Aufprall auf den Rücken vorübergehend völlig außer Gefecht, aber er biss die Zähne zusammen, lieferte sowohl im Angriff als auch in der (sehr aufmerksamen) Abwehr ein überragendes Spiel und erzielte mit seinem insgesamt siebten Treffer auch noch das Siegtor.
Das allerdings wäre wohl für die Katz gewesen, wenn Hess nicht 30 Sekunden vor Schluss „eine Eingebung" gehabt hätte und beim letzten Obernburger Siebenmeter Thorsten Nick für
den ansonsten erneut glänzend haltenden Thomas Schweizer eingewechselt hätte. Zuvor hatten die Gastgeber alle ihre Strafwürfe verwandelt.
Nick hielt tatsächlich, Schweizer steuerte anschließend noch eine letzte Parade bei - und der Sieg war unter Dach und Fach.
Und weil am Wochenende praktisch alle für Oßweil gespielt haben, hat die TSG nun wieder direkten Kontakt zur Spitze, brauchten im Moment keine Schützenhilfe mehr, um die Konkurrenz hinter sich zu lassen.
TSG Oßweil: Schweizer, Gysin, Nick; Wolz, Knierim (5 Tore/davon 2 Siebenmeter), Fetser, Burk-hart (1), Kainmüller (1), Becker (2), Pfahl (7), Abend, Löffler (4/1), Huth (2).
Stuttgarter Zeitung
Faustschlag erzürnt Oßweil
STUTTGART (StZ). Die TSG Oßweil hat zwar in der zweiten Handball-Bundesliga bei TuSpo Obernburg mit 22:21 (12:12) gewonnen, musste diesen Sieg jedoch teuer bezahlen. Oßweils Trainer Oliver Hess sprach angesichts der ruppigen Gangart der Gastgeber von einem Skandal. Negativer Höhepunkt war ein Faustschlag von Obernburgs Joszef Toth gegen Mittelmann Klemens Kainmüller. "Da hat man genau gesehen, dass er ihm das Nasenbein brechen wollte", schimpfte Hess.
TuSpo Obernburg unterliegt Favorit knapp mit 21:22
Ausschreitungen nach dem Spiel
Von DANIEL ADRIAN sport@prima-sonntag.de
Die TuSpo verlor Bundesliga vor 1.200 Zuschauern gegen den Favoriten aus Oßweil. Doch die klasse Mannschaftsleistung wurde von ein paar Chaoten in den Schatten gestellt. Die TuSpo startete viel zu hektisch in die Partie und erst nach einer Auszeit kehrte etwas Ruhe ein. Zu diesem Zeitpunkt führte die TSG Ludwigsburg/Oßweil 8:4. Doch dank einer konsequenten, aggressiven Abwehr und Tempo-Handball vom Feinsten erkämpfte sich die Fabian-Truppe ein 12:12 zur Halbzeit.
Nach der Pause waren die Obernburger ein ebenbürtiger Gegner. Zeitweise musste der Gast 4 gegen 6 spielen. In der 35. Minute sorgte Christian Löffler mit einem furiosen Eigentor für die 16:15-Führungder TuSpo. Doch von nun an hielt die Hektik wieder Einzug in das Obernburger Spiel. Das Gäste-Team um den Ex-TVG'ler Fetser ging mit 21:18 in Front. Nach einer Auszeit und einer Parade vom neu ins Spiel gekommenen Ritschel fand die TuSpo wieder ihren Rhythmus.
Plötzlich warfen die Schiedsrichter mit roten Karten um sich und stellten Oliver Schulz und Joszef Toth von der TuSpo vom Platz. Mit 4 Mann kassierte man das 21:22. Kurz vor Schluss bekamen auch die Gäste eine rote Karte und Heiko Karrer vergab den entscheidenden Siebenmeter zum Ausgleich. Nach dem Schlusspfiff mussten die Schiris von den Ordnern in die Kabine eskortiert werden. Wurfgeschosse aufs Spielfeld und ein gellendes Pfeifkonzert waren die Folge einer umstrittenen Schiri-Leistung. Der Gipfel der Unanständigkeit war erreicht, als betrunkene TuSpo-Anhänger das Gäste-Team tätlich angriffen und sogar bespuckte.
Presseberichte
Ludwigsburger Kreiszeitung
Oßweil landet im Derby Befreiungsschlag
Beim 34:27 lassen die Ludwigsburger Bietigheim-Metterzimmern keine Chance - Schweizers tolle erste Halbzeit
Ludwigsburg - (str.) Was hatte man doch im Lager der TSG Oßweil (trotz aller zur Schau getragenen Zuversicht) für einen Bammel vor dem Derby gegen Aufsteiger Bietigheim-Metterzimmern gehabt - weniger der Stärken des Neulings als vielmehr der bisherigen eigenen Unzulänglichkeiten wegen. Aber alles „Zittern" war umsonst: Oßweil zeigte schnell, wer der Herr im Hause ist. Bereits beim 16:9 zur Halbzeit waren die Weichen auf Sieg gestellt, beim 27:16 (46. Minute) die letzten Zweifel am Erfolg beseitigt. Danach ließ man es etwas geruhsamer angehen und begnügte sich mit einem 34:27-Sieg.
Diese Vorstellung bestätigte Oßweils Co-Trainer Jochen Zürn in der vor dem Spiel geäußerten Aussage: „Ich freue mich auf das Spiel - und ganz besonders auf unsere Mannschaft". Die hatte nämlich schon im Training gezeigt, dass sie im Derby unbedingt etwas von dem gutmachen wollte, was sie bei der 24:29-Pleite in Aue verbockt hatte.
Keine Frage, das Vorhaben glückte. Die Oßweiler waren (jedenfalls knapp 50 Minuten lang) mannschaftlich wesentlich geschlossener und kamen zum verdienten Sieg.
Die Schützlinge von Trainer Oliver Hess müssen diesem Erfolg nun endlich auch auswärts Taten folgen lassen. Können sie am kommenden Samstag diese Leistung nicht auch bei Tuspo Obernburg bestätigen, dann wäre der Derby-Sieg (genau wie die beiden vorherigen Heimsiege) letztlich nur ein „Muster ohne Wert".
Immerhin: Gegen den Lokalrivalen zeigten die Blauen fraglos ihr bisher bestes Saisonspiel. Ein Mann ragte dabei vor den 2000 Zuschauern in der Ludwigsburger Rundsporthalle - unter ihnen die Oberbürgermeister von Ludwigsburg, Werner Spec, und von Bietigheim-Bissingen, Jürgen Kessing, noch heraus: TSG-Keeper Thomas Schweizer brachte die Gäste schier zur Verzweiflung. Nicht weniger als 14 Paraden zeigte es in der ersten Halbzeit, hielt dabei auch zwei Siebenmeter (von Gerit Winnen und JeremiasRose).
Dabei hatte er von seinen Vorderleuten noch mehr Unterstützung als in der Schlussphase. Nach dem 27:16 lehnten sich die Gastgeber schon gemütlich zurück, was vor allem Jugendnationalspieler Thorsten Salzer weidlich nutzte. Er markierte in der letzten Viertelstunde fünf seiner insgesamt zehn Treffer (davon zwei Siebenmeter), womit er erfolgreichster Werfer des Spiels war.
Wirklich gefährden aber konnte auch ein Salzer die Oßweiler nicht mehr, die ihm den „Tagessieg" in der Torschützenliste locker überlassen konnten. Zwar gab es bei der Anzahl der Torschützen einen Gleichstand (je zehn Akteure trafen), aber der Qualitätsvorsprung lag eindeutig auf Seiten der TSG.
Während nämlich bei der SG neben Salzer lediglich noch Rose (4) sowie Gerit Winnen und Jörg Henning (je 3) „auffälliger" waren, führte bei den Oßweilern Christian Löffler (7) das Feld vor den jeweils fünfmal erfolgreichen Markus Becker, Adrian Pfahl und Huth (darunter zwei Siebenmeter) sowie Ingo Meckes (3) an. Den fünf „einfachen" Schützen auf Gästeseite stand nur einer bei der TSG gegenüber.
Gleichwohl konnten sich auch die Bietigheimer als „Gewinner" fühlen. Sie trugen dazu bei, dass es in der Rundsporthalle tatsächlich die von SG-Trainer Severin Englmann erhoffte „Werbung für den Handball im Umkreis" gab.
Und es waren beileibe nicht nur Oßweiler Aktionen, die im einen oder anderen Fall auch beim jeweiligen gegnerischen Fan für Zungenschnalzen sorgten.
So meinte denn auch der SG-Vorsitzende Claus Stöckle nach dem Schlusspfiff: „Ich denke, auch dieses Spiel hat uns wieder ein Stück vorangebracht."
Genau das erhoffen sich auch die Oßweiler. Die Samstagsvorstellung war jedenfalls ein größerer Schritt in die richtige Richtung als es zwei Wochen zuvor der 42:32-Sieg gegen Münster (übrigens der nächste Heimspielgegner der SG am kommenden Samstag) war.
TSG Oßweil: Schweizer (1.-60.), Gysin (n.e.), Nick (n.e.); Wolz (2/2), Knierim (2/1), Fetser (2), Burkhart (1), Kainmüller (2), Meckes (3), Becker (5), Pfahl (5), Abend, Löffler (7), Huth (5/2).
SG Bietigheim/Metterzim-mern: Honisch (1.-30, 41.-60.), Toskic (31.-40.); Winnen (3), Grimm (3), Salzer (10/2), Amann (1), Heuberger (1), Pflugfelder, Epple (1), Eckstein, Henning (3), Kubier (1), Rose (4), Bartels.
Schiedsrichter: Fischer/Hetzel (Ludwigshafen).
Spielfilm: 3:2 (5. Min.), 5:2 (7.), 7:3 (11.), 8:4 (13.), 11:4 (21.), 13:5 (24.), 15:8 (28.), 16: 9 Halbzeit , 18:10 (33.), 18:12 (35.), 20:12 (37.), 22:13 (40.), 25:15 (44.), 27:16 (46.), 27:20 (51.), 30:22 (53.), 31:25 (57.), 34:27 (Endstand).
Handball World
Oßweil feiert vor 2000 Zuschauern klaren Derbysieg
Rund 2000 Fans hatte das erste Zweitliga-Derby zwischen der TSG Ludwigsburg-Oßweil und der SG Bietigheim / Metterzimmern angelockt. Die sahen ein über weite Strecken einseitiges Duell, in dem die Oßweiler schon früh die Weichen auf Sieg stellten. Die Gäste kombinierten zwar flott, erspielten sich auch etliche Torchancen, doch im Abschluss zeigten die SGBM-Spieler Nerven. Reihenweise vergaben sie beste Möglichkeiten, darunter drei Strafwürfe, gegen den überragenden Thomas Schweizer im Oßweiler Tor. Für Bietigheims Trainer Severin Englmann war diese Schwäche spielentscheidend.
Oßweil hatte den Vorteil, ausgeglichener besetzt zu sein. Von jeder Position ging Torgefahr aus und da sich die TSG anders als die Gäste kaum Fehlwürfe leistete, lagen die „Blauen“ nach 18 Minuten 9:4 vorne. Bietigheim schien geschockt, versuchte das Unheil mit einer Umstellung der Abwehr von 6:0 auf 5:1 zu verhindern und spielte damit den Oßweilern genau in die Karten. Mit vier Kreistoren in Serie erhöhten die Gastgeber auf 13:5.
Beim Wechsel lag die TSG 16:9 vorne. Da die Bietigheimer in der letzten Saison mehrfach verloren geglaubte Spiele drehen konnten, hofften die Fans der Gäste nach dem Wechsel auf eine Wende. Die kam aber nicht. Oßweil hatte in der Abwehr ein klares Plus und mit diesem Rückhalt baute das Hess-Team seinen Vorsprung bis zur 44. Minute auf 25:15 aus. Zehn Tore Differenz waren es auch beim 26:16 und 27:17. In der letzten Viertelstunde konnten die Bietigheimer dann dank Thorsten Salzer noch Ergebniskosmetik betreiben. Der Jugendnationalspieler sorgte mit seinen insgesamt zehn Toren – davon neun nach dem Wechsel - im Alleingang dafür, dass den Gästen eine deutliche Abfuhr erspart blieb.
"Bietigheim ist vom Ergebnis her gut weggekommen", meinte auch Oßweils Trainer Oliver Hess. Die vielen Salzer-Gegentore in der Schlussphase blieben am Derbyabend aus Oßweiler Sicht aber das einzige Ärgernis. Die TSG war in allen Mannschaftsteilen das klar bessere Team und gewann verdient.
Oßweil:
Schweizer (1.-60.), Gysin (n.e.), Nick (n.e.);
Löffler 7, Becker 5, Pfahl 5, Huth 5/2, Meckes 3, Wolz 2/2, Kainmüller 2, Fetser 2, Knierim 2/1, Burkhart 1, Abend
Bietigheim/Metterzimmern:
Honisch (1.-30, 41.-60.), Toskic (31.-40.);
Salzer 10/2, Rose 4, Winnen 3, Grimm 3, Henning 3, Kübler 1, Epple 1, Heuberger 1, Amann 1, Eckstein, Pflugfelder, Bartels
Schiedsrichter: Fischer / Hetzel (Ludwigshafen)
Zuschauer: 2000
Zeitstrafen: 14 - 10 Minuten
Siebenmeter: 5/5 - 2/5
Stuttgarter Nachrichten
Im Handball-Derby ist die SG Bietigheim-Metterzimmern bei der TSG chancenlos
34:27 - Oßweil jubelt verhalten
Ludwigsburg (StN) - Keine Überraschung im Zweitliga-Handballderby zwischen der TSG Oßweil und Aufsteiger SG Bietigheim-Metterzimmern. Favorit Oßweil setzte sich souverän mit 34:27(16:9) durch.
Die Enttäuschung über die Niederlage beim Aufstiegskandidaten hielt sich bei der SG in Grenzen. "Für uns bricht die Welt jetzt nicht zusammen. Wir können aus dieser Partie viel mitnehmen", sagte Bietigheims Trainer Severin Englmann. Dem Neuling fehlte vor 2300 Zuschauern in der Rundsporthalle vor allem zu Beginn die nötige Abgeklärtheit. Selbst die klarsten Chancen wurden vergeben. Die Folge: Nach 22 Minuten lag Oßweil mit 11:4 vorne. Der Rest war Formsache. "Wenn wir ein bisschen länger dranbleiben, dann sieht das Ergebnis vielleicht ganz anders aus", sagte Englmann.
Bei der TSG brach nach dem Derbysieg keiner in Begeisterungsstürme aus. "Das war genau das, was ich von meiner Mannschaft erwartet habe", sagte Oßweils Trainer Oliver Hess betont nüchtern und fügte hinzu: "Wir dürfen jetzt nicht ins Jubeln verfallen, sondern müssen weiterhin Gas geben." Die zwei deprimierenden Auswärtsniederlagen der TSG in Willstätt und Aue sind schließlich Warnung genug.
Stuttgarter Zeitung
Oßweil siegt im Handball-Derby
Torwart Schweizer als Rückhalt
LUDWIGSBURG (ump). Wie gut, dass es in diesem Jahr für die TSG Oßweil gleich zwei Derbys in der zweiten Handball-Bundesliga gibt. Denn nach bisher zwei Auswärtsniederlagen wäre die Rundsporthalle am Samstag gegen kaum einen anderen Gegner so gut gefüllt gewesen wie gegen Neuling Bietigheim/Metterzimmern, dem fast die Hälfte aller Sympathien galten. Auf dem Feld allerdings war die Rollenverteilung weit weniger ausgeglichen - und Oßweils 34:27-(16:9-)Erfolg nie gefährdet. "Letztendlich ist es egal, ob wir mit sieben, acht oder neun Toren gewonnen haben", sagte der Oßweiler Trainer Oliver Hess: "Wichtig war, dass wir im Derby Qualität gezeigt haben."
Die lag vor allem vor der Pause eindeutig in der Defensive, verbunden mit einem starken Torwart Schweizer (elf Paraden), "auch wenn wir es ihm manchmal auch leicht gemacht haben", wie Bietigheims Trainer Severin Englmann anmerkte. In seiner Mannschaft konnte allenfalls Thorsten Salzer (10/2) mithalten, "ansonsten werden wir weiter daran arbeiten, dass wir vielleicht im Rückspiel eine Chance haben", so Englmann. Der noch einen Tipp wagte: "Oßweil muss am Ende unter den ersten drei stehen - ohne dass sich Druck aufbauen will." Keine Angst, das tut die TSG schon von sich aus.
Bietigheimer Zeitung - Andreas Kleinert
Super-Salzer und gute Moral verhindern Badetag
Nichts war's mit einer Überraschung durch Zweitliga-Aufsteiger SG Bietigheim/Metterzimmern im ersten Derby seiner Vereinsgeschichte gegen die TSG Oßweil. Am vergangenen Samstag unterlagen die Englmänner beim Meisterschaftsfavoriten vor rund 1800 Zuschauern, wie im Grunde erwartet, klar mit 27:34 (9:16).
Wenn auch die SG Bietigheim/Metterzimmern in der Rundsporthalle, die alles andere als ein Hexenkessel war - lediglich die SG-Fans trommelten durch - mit einem respektablen Ergebnis wenigstens ihr Minimalziel erreichte, und nicht baden ging, sprich, sich eine richtige Klatsche abholte. Irgendwie war es insgesamt dennoch ein wenig enttäuschend, was die Gäste aufs Parkett legten. Dabei sah es vorübergehend sogar danach aus, als würden sie nicht nur baden gehen, sondern regelrecht absaufen.
Denn beim 25:15 (44.), 26:16 (46.) und 27:17 (46.) führten die Mannen von Trainer Oliver Hess bereits mit jeweils zehn Toren Vorsprung. Es sah danach aus als würde die TSG die SG richtig abziehen.
Doch was folgte war das eindeutig Positive an diesem Abend bei Bietigheim/Metterzimmern. Die Englmänner ließen sich, bei aller Aussichtigslosigkeit, nicht gehen und kämpften zumindest um ihre Ehre. Hierbei war auch zu erkennen, dass sie zumindest konditionell ihrem Gegner ebenbürtig waren, was überhaupt erst die letztliche Ergebniskosmetik möglich machte. So machte die SG aus dem 27:17 ein 27:20 (49.), aus einem 29:20 ein 29:22 (52.) und über 30:23 ging's sogar auf 31:26 (58.), ehe es nach 32:27 am Ende 34:27 stand. Dabei hätte die SG in den letzten Minuten die Möglichkeit gehabt, den Abstand bei vier, fünf Toren zu halten, war aber einfach nicht clever genug.
Knackpunt der Partie war allerdings die Anfangsphase dieses wohltuend fairen Derbys, die für die SG lange 22 Minuten dauerte. Bis dahin hatten die Gäste es auf ganze vier Törchen gebracht, Oßweil hatte zu diesem Zeitpunkt bereits elf Mal getroffen - 11:4 (22.). Zur Pause war beim 16:9 bereits alles gelaufen.
Im Abschluss Nerven gezeigt
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Dabei hatte es die SG bis zum 9:4 gar nicht schlecht gespielt, im Abschluss aber enorme Nerven gezeigt. Allein zwei Siebenmeter (Winnen, Rose) und drei "Freie" (Amann, Bartels, Heuberger) wurden verballert. TSG-Keeper Schweizer, der ein starkes Spiel machte, schien die Bälle magisch anzuziehen. Wobei Bartels von Linksaußen das Tor gar verfehlte. Hätte die SG in dieser Phase wenigsten drei der genannten Möglichkeiten genutzt, es hätte womöglich viel Auftrieb gegeben und den übergroßen Respekt vor diesem Gegner aus den Kleidern gepustet. So aber kam's eben wie es von vielen erwartet wurde, eine klare Angelegenheit für die TSG Oßweil, weil die junge SG-Truppe dem Druck nichtgewachsen war.
Mit einer Ausnahme: Thorsten Salzer machte ein Riesen-Spiel, blühte förmlich auf. Er überzeugte in Abwehr und Angriff, erzielte alleine zehn Tore (zwei davon per Siebenmeter) und schien überhaupt keine Nerven zu haben. Etwas, dass sein Trainer Severin Englmann, wie auch den anderen Zustand seiner Mannschaft, vorausgesehen hatte: "Einige sind übernervös. Aber für Thorsten ist das ein Spiel wie bestellt. Das sind seine Spiele", meinte der SG-Coach wenige Minuten vor Anpfiff der insgesamt gut leitenden Unparteiischen Fischer/Hetzel. Und sollte mit seiner Gesamteinschätzung absolut recht behalten.
Denn im Angriff waren es nicht nur die vor allem in Hälfte eins vergebenen Chancen. Phasenweise wirkte die SG gegen die nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr kompakte 6:0-Deckung der TSG auch ein wenig hilflos. In der eigenen Abwehr hingegen gab es über die gesamten 60 Minuten keinerlei Stabilität, taten sich immer wieder große Löcher auf. Sowohl im Spiel über den Kreis, wie auch aus dem Rückraum konnte die TSG mehr oder minder machen, was sie wollte. Alles in allem betrachtet war die von der SG im Vorfeld als Riese bezeichnete TSG Oßweil tatsächlich eine Nummer zu groß - zumindest an diesem Tag.
Spielstatistik:
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TSG Oßweil - SG Bietigheim/Metterzimmern 34:27 (16:9)
TSG Oßweil:
Schweizer (im Tor), Wolz (2/2), Knierim (2/1), Fetzer (1), Burkhardt (1), Kainmüller (2), Meckes (3), Becker (5), Pfahl (5), Abend, Löffler (7), Huth (5/2).
SG Bietigheim/Metterzimmern:
Toskic, Honisch (beide im Tor), Winnen (3), Grimm (3), Salzer (10/2), Amann (1), Heuberger (1), Pflugfelder , Epple (1), Eckstein, Henning (3), Kübler (1), Rose (4), Bartels.
Zeitstrafen: TSG 7 x 2 min. - SG 5x 2 min.
Siebenmeter: TSG 5/5 - SG 4/2
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Meckes (TSG, 56:37) wegen 3x 2min.
Schiedsrichter: Fischer/Hetze
Marbacher Zeitung
TSG Oßweil rückt Kräfteverhältnisse zurecht
Handball-Zweitligist SG Bietigheim-Metterzimmern verliert das Lokalderby mit 27:34
Ludwigsburg. Die TSG Oßweil hat in der zweiten Handballbundesliga die Kräfteverhältnisse wieder zurechtgerückt. Im Derby gegen Aufsteiger SG Bietigheim-Metterzimmern setzte sich das Team von Trainer Oliver Hess standesgemäß mit 34:27(16:9) durch.
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Von Hannes Haßpacher
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Die große Überraschung in der Rundsporthalle blieb aus. Oßweil behielt mit 34:27 gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern souverän die Oberhand. Auf die Suche nach enttäuschten Gesichtern bei den Gästen machte man sich nach der Schlusssirene in der Ludwigsburger Rundsporthalle jedoch erfolglos. Die Verantwortlichen der SG Bietigheim-Metterzimmern hatten schon vor der Partie gegen den selbst ernannten Aufstiegskandidaten TSG Oßweil gewusst, dass hier nur mit viel Glück ein Punkterfolg zu holen gewesen wäre. "Die Niederlage geht in Ordnung. Die Oßweiler sind individuell einfach zu stark für uns", sagte Bietigheims Trainer Severin Englmann entspannt. Dementsprechend in Grenzen hielt sich die Freude auf Oßweils Seite über den Erfolg gegen den Liganeuling Bietigheim-Metterzimmern. "Ich habe nichts anderes erwartet. Wir haben ihnen die Grenzen aufgezeigt und hätten durchaus noch höher gewinnen können", sagte Oßweils Trainer Oliver Hess.
Die Kräfteverhältnisse im Handball-Bezirk Enz/Murr sind damit zurechtgerückt worden. Nach dem Sieg kann sich Oßweil mit nun 6:4 Punkten wieder in Richtung oberes Tabellendrittel orientieren, Aufsteiger Bietigheim-Metterzimmern steht nach fünf Partien mit 4:6 Punkten zwar immer noch sehr gut da, wird aber seinen Blick weiterhin eher nach hinten in der Tabelle richten müssen.
Über die gesamten 60 Minuten zeigte die TSG Oßweil den rund 2000 Zuschauern in der Rundsporthalle, wer hier der Herr im Hause ist. Gegen die individuelle Stärke des Kaders von Oliver Hess konnte Bietigheim nichts entgegensetzen. Lediglich Thorsten Salzer hielt mit und setzte sich ein ums andere Mal durch. Am Ende brachte er es auf zehn Treffer. "Im eins gegen eins haben wir gegen die robuste Oßweiler Abwehr einfach kein Land gesehen", erklärte Englmann.
Oßweil unternahm von Beginn an alles, um die Spannung aus dem Derby zu nehmen. Und das mit Erfolg. Nachdem Bietigheims Jeremias Rose auf 2:3 (5.) verkürzen konnte, bauten die Gastgeber den Vorsprung immer weiter aus. In den nächsten 17 Minuten sollte die SG nicht über zwei Treffer hinauskommen. Beim Zwischenstand von 11:4 (22.) war die Partie so gut wie gelaufen. "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, und das bestraft so eine Profitruppe eben", so Engl- mann. Dass der Spielfluss bei der TSG Oßweil nicht auf diesem hohen Niveau blieb, dafür sorgte Trainer Hess selber. "Ich habe dann viel durchgewechselt und das hat ein bisschen Unruhe reingebracht", erklärte er.
Zufrieden war Oßweils Coach trotzdem, auch wenn er sein Team gleich weiter in die Verantwortung nahm: "Wir dürfen nun nicht ins Jubeln verfallen, sondern müssen weiter Gas geben. Jetzt müssen wir endlich auch einmal auswärts so stabil auftreten wie in eigener Halle." Bietigheims Trainer Engl-mann konnte der Niederlage sogar etwas Gutes abgewinnen. "Wir konnten hier einiges mitnehmen. Wir haben uns gut verkauft und gesehen, dass uns hier und da eben ein wenig die Cleverness noch fehlt."
TSG Oßweil: Schweitzer - Wolz (2/2), Knierim (1), Fetser (2), Burkhart (1), Meckes (4), Becker (4), Pfahl (5), Abend (1), Löffler (7), Huth (5/2), Kainmüller (2).
SG Bietigheim-Metterzimmern: Toskic, Honisch - Winnen (3), Grimm (3), Salzer (10/2), Amann (1), Heuberger (1), Pflugfelder, Epple (1), Eckstein, Henning (3), Kübler (1), Rose (4), Bartels.