Presseberichte
Fränkischer Tag
Immer dasselbe Strickmuster
Handball: VfB Forchheim bei DHB-Pokalniederlage gegen Oßweil nicht bissig genug
Der Traum vom Pokal-Gastspiel eines Bundesligisten in Forchheim ist vorbei: Der Handball-Regionalligist VfB Forchheim 1861 unterlag – wie bereits kurz berichtet – in der 2. Runde im DHB-Pokal dem Zweitligisten TSG Ludwigsburg- Oßweil mit 27:35 (11:17).
von Josef Hellmann
VfB Forchheim –TSG Ludwigsb.-Oßweil 27:35
Der Gastgeber zeigte eine gute Leistung – allerdings nur bis zur 23. Min. (11:10). Bis zu diesem Zeitpunkt führte der VfB mit teilweise schön herausgespielten Toren fast laufend mit ein oder zwei Treffern. Kurzfristig hatte VfB-Trainer Csaba Szücs zwei negative Botschaften erhalten: Kreisspieler Ben Lievjar musste wegen Erkrankung absagen und Martin Obermüller war mit der Uni unterwegs, zudem fehlte Michael Rascher aus beruflichen Gründen. Dennoch bot der Außenseiter gegen das Zweitligateam um Coach Oliver Hess eine passable Anfangsphase. Hinten stand Forchheim zunächst kompakt und Torwart Imre Szabò parierte bereits in der 2. und 3. Min. zwei Siebenmeter, danach etliche gute Würfe der TSG-Rückraumschützen und am Kreis, und Forchheim führte 2:0.
Vorne schloss insbesondere der flinke Rechtsaußen Tomas Stranovsky einige Angriffe mit sehenswerten Würfen ab. Auch Volker Schwab-Zettl zeigte seine Wurfkraft und donnerte einen Hüftwürf an Torwart Gysin vorbei in den Kasten. Schnell wurde der 2:3-Rückstand in einen 5:3-Vorsprung umgewandelt. Und bis zum 11:10 war VfB-Coach Szücs mit seiner Truppe zufrieden. Allerdings nicht mehr allzu lange. Urplötzlich kam der Einbruch und die Gäste drehten die Partie.
Immer wieder nach demselben Strickmuster waren sie dabei erfolgreich: Spielmacher Mike Wolz steckte den Ball an den Kreisspieler durch und der vollendete nach Belieben. Die Partie kippte binnen sieben Minuten und die Gäste führten nach sieben Toren am Stück zur Pause bereits mit sechs Toren Unterschied (11:17). Damit deutete sich schon an, dass das Pokalabenteuer des VfB beendet werden würde. „Es ist immer dasselbe“, meinte Csaba Szücs, „wir schaffen es einfach nicht, konstant 60 Minuten durchzuspielen, haben immer unseren Hänger von zehn bis 15 Minuten und geraten dadurch in Schwierigkeiten.“
Wer glaubte, der VfB würde im zweiten Abschnitt mit mehr Leidenschaft um die Wende kämpfen, sah sich getäuscht. Es fehlte an Biss und Aggressivität. Da konnten sich die Forchheimer eine Scheibe von den Gästen abschneiden, die sofort nach der Pause trotz deutlicher Führung aufs Tempo drückten, aggressiv in die Zweikämpfe gingen und immer einen Tick schneller waren. Nach 45 Minuten lag die TSG mit zehn Toren Unterschied (17:27) vorne . Kurzum: Oßweil spielte einen einfachen, aber sehr schnellen und effektiven Handball – die Gäste waren einfach eine Klasse besser und hätten wahrscheinlich jederzeit noch eine Schippe Kohle drauflegen können, wenn es eng geworden wäre. Zudem leistete sich der VfB immer wieder Fehler im Angriff, was die TSG mit Kontertoren bestrafte. Jetzt gilt es beim VfB, die volle Konzentration auf das nächste Punktspiel am Sonntag (15 Uhr) in Dresden zu legen.
VfB Forchheim: I. Szabo, Geck – Plößl (1), Gladun (3) , Egelseer (2), Reich (2), G. Szabo (3), Schwab-Zettl (2), Stranovsky (8), Ardan (2), Radina (4) / TSG Ludwigsburg-Oßweil: Gysin, Nick – Wolz (3/2), Knierim (6/4), Burkhart, Kainmüller (5), Meckes (6), Becker (6), Pfahl (3), Abend (1), Löffler (5), Huth / SR: Daßler, Günther (Zwönitz) / Zeitstrafen: 7 / 2 / Siebenmeter: 3/0 / 8/6
Ludwigsburger Kreiszeitung
TSG stürmt mit 35:27 in dritte Runde
In Forchheim zeigt sich „klarer Aufwärtstrend"
Ludwigsburg - (str.) Hörbar erleichtert meldete sich Oliver Hess, der Trainer des Handball-Zweitbundesligisten TSG Oßweil gestern Abend am Telefon. Seine Mannschaft hatte sich gerade im Pokalspiel bei Regionalliga-Spitzenreiter mit 35:27 (17:11) durchgesetzt.
Fünf Tage nach der 24:30-Schlappe in Willstätt und drei Tage vor dem Heim-Punktspiel gegen Münster zeigte sich der TSG-Coach zufrieden. „Ein klarer Aufwärtstrend" sei zu erkennen gewesen.
Allerdings nicht von Beginn an, denn zunächst schien seinen Schützlingen Willstätt noch in den Knochen zu stecken. Man begann übernervös, vergab zu allem Überfluss die beiden ersten Siebenmeter - Forchheim legte ein 2:0 vor.
Erst Sebastian Knierim traf mit dem dritten Siebenmeter und nach zehn Minuten stand es 2:2. Das „sehr zähe Spiel" (Hess) wurde nun allerdings von Minute zu Minute „flüssiger" und bei Halbzeit lag die TSG 17:11 vorne.
Großen Anteil daran hatte Ingo Meckes mit insgesamt sechs Toren (ohne Fehlversuch) vom Kreis. Er profitierte dabei (wie der ebenfalls sechsfache Torschütze Markus Becker) von den Anspielen durch Mike Wolz und Klemens Kainmüller.
Spätestens beim 21:10 kurz nach der Pause waren die Weichen zum Sieg gestellt - möglicherweise der richtige Befreiungsschlag für Samstag...
TSG Oßweil: Gysin, Nick; Wolz (3 Tore/davon 2 Siebenmeter), Knierim (6/4), Burkhart, Kainmüller (5), Meckes (6), Becker (6), Pfahl (3), Abend (1), Löffler (5), Huth.