Presseberichte
Ludwigsburger Kreiszeitung
TSG muss gegen Spenge für Dormagen üben
28:28 gegen Friesenheim enttäuschend - Morgen Pokal-Heimspiel
Ludwigsburg - (str.) Die Zweit-bundesliga-Handballer der TSG Oßweil müssen froh sein, dass sie am morgigen Dienstag (18 Uhr) in der Rundsporthalle im DHB-Pokal gegen Nord-Zweitligist TuS Spenge spielen müssen. Da könne sie noch einmal „üben", bevor es am Samstag zum Tabellendritten Bayer Dormagen geht. Und „Übung" tut offensichtlich Not nach der doch sehr enttäuschenden Leistung am Samstagabend beim 28:28 (9:13) gegen die TSG Friesenheim.
Dabei haben die Oßweiler doch gezeigt, dass sie es eigentlich können. Allerdings nur etwa 20 Minuten lang. Und das war auch gegen eine alles andere als überzeugende pfälzische Mannschaft einfach zu wenig, um zum so greifbar nahe liegenden vierten Heimsieg in Folge zu kommen.
Zwei Dinge vor allem waren es, die die Schützlinge des bitter enttäuschten Trainers Oliver Hess beinahe die erste Heimniederlage hätten erleben lassen: Zum einen ein geradezu leichtfertiger Umgang mit den besten Chancen und zum anderen eine einem vermeintliches Spitzenteam nicht zu Gesicht stehende Zahl von technischen Fehlern.
So spielten die Schwaben am Samstagabend vor 850 Zuschauern quasi gegen zwei Mannschaften - gegen Friesenheim und sich selbst.
Und wäre nicht Torhüter Matthias Gysin der beste Spieler seines Teams gewesen (mit 23 Parade!), dann hätten die Gäste beide Punkte mitgenommen.
Diese hatten sie scheinbar schon in der Hand, als sie in den ersten fünf Minuten des zweiten Durchgangs aus dem 9:13-Halbzeitstand gar eine 11:18-Führung machten.
Das weckte dann allerdings endlich auch die Hausherren aus ihrer Lethargie. Binnen sechs Minuten verkürzten sie mit fünf Treffern den Rückstand auf zwei Tore (17:19/42. Min.) Und wohl jeder in der Halle hätte in diesem Augenblick darauf gewettet, dass die Blauen nun endgültig Ernst machen würden.
Weit gefehlt. Eine kurze „künstlerische Pause" sah Oßweil wieder mit fünf Toren im Hintertreffen (17:22/45.).
Die restlichen fünfzehn Minuten gerieten zur „offenen Feldschlacht", in der Friesenheims Top-Torjäger Lew Woronin Fast der Matchwinner gewesen wäre. Allein dreimal traf er in der Restspielzeit, brachte es auf insgesamt sieben Tore - ohne Fehlwurf. Nur beim Stand von 26:27 fand er nach dem letzten Beitrag zur „Oßweiler Fehlpass-Orgie" in Gysin seinen Meister, obwohl Woronin mutterseelenallein auf das TSG-Gehäuse zulief.
Das 27:27 erzielte dann Christin Löffler, der am Samstag einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, doch eineinhalb Minuten vor Ende hieß es nach einem Gewaltwurf von Einar-Logi Fridt-jonsson (zuvor nicht als Schütze in Erscheinung getreten) 27:28.
Noch vor der Schlussminute sorgte Klemens Kainmüller für den neuerlichen Ausgleich. Dabei hätte der Österreicher, der die ganze Woche bei der Nationalmannschaft weilte und erst am Samstag von Wien einflog, gar nicht spielen sollen, weil er sich im Knie eine Schleimbeutelentzündung zugezogen hatte.
Die letzten 60 Sekunden gingen dann torlos vorüber, obwohl auch Oßweil noch einmal, 33 Sekunden vor Schluss, in Ballbesitz kam.
Zwölf Sekunden vor Ende nahm aber Trainer Hess eine Auszeit und damit seinem Team den Wind aus den Segeln. Aber vielleicht war es auch gut so, denn ein neuerlicher Fehlpass war ja nicht auszuschließen. So aber war wenigstens der eine Punkt in trockenen Tüchern.
Aktivposten neben Gysin waren im TSG-Team am Samstag vor allem Ingo Meckes (der Kreisläufer erzielte seine sechs Treffer ohne Fehlwurf), der siebenfache Torschütze Sebastian Knierim sowie in der zweiten Halbzeit Adrian Pfahl und Marco Huth.
TSG Oßweil: Schweizer, Gysin 1.-60. Min.), Nick; Wolz (1 Tor), Knierim (7/davon 1 Siebenmeter), Fetser, Burkhart, Kainmüller (2), Meckes (6), Pfahl (5), Abend, Löffler (2), Huth (5/1).
TSG Friesenheim holt 28:28
Großes Spiel, kleine Ausbeute
Ludwigsburg (nau). Handball-Zweitligist TSG Friesenheim hat sich gestern Abend für die Heimniederlage am Mittwoch gegen die TSG Münster rehabilitiert: Bei der TSG Ludwigsburg-Oßweil spielte das Team 28:28 (9:13), zeigte die von Trainer Alexandr Rymanow erhoffte Trotzreaktion - und war am Ende doch sehr enttäuscht.
Denn die „Eulen" waren bis in die Schlussminuten vorne, kassierten erst durch Klemens Kainmüller in der 59. Minute das 28:28. Wie ärgerlich. Der ganz starke Lew Woronin hätte beim Stand von 27:26 alles klar machen können, scheiterte jedoch am überzeugenden Matthias Gysin. Friesenheim hatte da einen Mann mehr auf dem Feld ...
„Ein bitterer Punktverlust. Phasenweise hat die Mannschaft ein Super-Spiel gemacht", meinte Trainer Rymanow. Das war auf jeden Fall eine andere TSG, die gestern auf dem Feld stand. Sie agierte konzentriert, diszipliniert von der ersten Minute an. Bester Spieler in der ersten Halbzeit war Torhüter Felix Beck, der neben zehn Paraden noch drei (!) Siebenmeter hielt. Die beste Phase hatte die Friesenheimer am Ende des ersten Durchgangs, als sie von 7:8 auf 12:8 davon zogen. Da hielt Beck zwei Siebenmeter, beim 8:8 stach er den Wurf von Sebastian Knierim, beim 8:11 den von Christian Löffler. Top in dem Moment das Konterspiel.
Die zweite Halbzeit war ein Krimi. Bei 11:18 (35.) schien die TSG schon durch, dann wehrten sich die ambitionierten Gastgeber mit aller Macht, starteten eine Aufholjagd. Eng wurde es zum ersten Mal in der 42. Minute, fünf Minuten vor Schluss war Oßweil dran. Torhüter Felix Beck konnte nicht mehr an die Gala der ersten Halbzeit anknüpfen, in der Chancenverwertung war Oßweil nun klar besser. Sieben Würfe zwischen der 50. und 57. Minuten bedeuteten sieben Tore!
TSG Friesenheim: Beck, Pfeiffer - Laubscher (4), Kibat (5/3), Neumann (1) - Woronin (7), Baus (4) - Spettmann (2) - Bühler, Scheurer (4), Fridjonsson (1)
Spielfilm: 3:3 (6.), 5:5 (11.), 7:7 (16.), 8:12 (24.), 9:12 (30.), 11:18 (35.), 15:19 (41.), 17:19 (42.), 17:21 (44.), 20:24 (48.), 22:24 (50.), 25:26 (55.), 27:27 (58.) - Beste Spieler: Gysin, Meckes, Knierim - Beck (1. Halbzeit), Woronin - Zuschauer: 800 - Schiedsrichter: Dang/Zacharias (Mainz).
"Eulen" erneut flügellahm
Nur 28:28 in Ludwigsburg
Ludwigsburg. Die Rehabilitation der TSG Friesenheim für das Heimdebakel in der zweiten Handball-Bundesliga am vergangenen Mittwoch gegen den Aufsteiger TSG Münster ist nur halb gelungen: Trotz einer Führung von zeitweise sieben Toren mussten sich die "Eulen"³ gestern Abend bei der TSG Ludwigsburg-Oßweil, als Tabellensechster direkter Tabellennachbar der Ludwigshafener (Rang sieben), mit einem 28:28 (13:9)-Unentschieden begnügen.
Bis zur 36. Minute sah alles nach einem klaren Sieg der Friesenheimer aus, die zu diesem Zeitpunkt nach einer 13:9-Halbzeitführung ihren Vorsprung auf 18:11 ausgebaut hatten. Doch Zeitstrafen für Steffen Bühler und Michael Scheurer ließen die Ludwigsburger immer näher herankommen und schließlich kurz vor der Schlusssirene sogar ausgleichen.
Gunnar Krug, Sportlicher Leiter der TSG Friesenheim, war nach dem Unentschieden sichtlich enttäuscht: "Eigentlich hätten wir den Vorsprung nach Hause schaukeln müssen, zumal wir in der ersten Halbzeit und auch lange Zeit in der zweiten Spielhälfte recht souverän auftraten und gute Torchancen hatten.³"
Doch gegen Ende des Spiels ließ die Konzentration bei den "Eulen" nach und es gingen immer mehr Bälle verloren. Auch die Schiedsrichter taten ihr Übriges zum hektisch werdenden Spiel, in dem sie sehr früh Zeitspiel anzeigten und die TSG damit zu unkontrollierten Würfen zwang. Auch die dritte Zeitstrafe gegen Michael Baus, die gleich bedeutend mit der roten Karte war, wurde durchaus heftig diskutiert. Doch letztlich waren sich die Friesenheimer Verantwortlichen einig, dass die Hauptschuld für den weiteren Punktverlust im eigenen Team zu suchen ist.
TSG-Tore: Woronin 7, Kibat 5/3, Baus, Scheurer je 4, Laubscher 3, Spettmann 2, Fridjonsson, Neumann, Bühler (je 1).