Bietigheimer Zeitung
Ein Sieg mit Ach und Krach

Der Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim hat die HF Springe nach einem spannenden Duell mit 33:32 besiegt und sich auf Rang neun verbessert.

Die MHP-Arena in Ludwigsburg erweist sich mehr und mehr zu einem guten Pflaster für die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim: Das 33:32 am Freitagabend gegen die HF Springe war der bereits vierte Sieg in Folge in der Barockstadt, wo die Spielgemeinschaft neben ihren Bietigheimer Spielstätten Viadukthalle und EgeTrans-Arena regelmäßig zu Gast ist. In den ersten vier Saisonpartien, die die Bietigheimer in der Hinserie in Ludwigsburg absolvierten, hatten sie dagegen nur einen Zähler geholt. Auch diese Bilanz zeigt, wie gut sich die SG von dem schlechten Rundenstart erholt hat und wie gefestigt sie mittlerweile auftritt.

Allerdings boten die Handballfreunde aus Springe den Bietigheimern am Freitag erbitterten Widerstand. Das viertbeste Rückrundenteam machte das Duell nach einem zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand in der Schlussphase noch einmal spannend und schnupperte an einem Punktgewinn. Am Ende brachte die SG den knappen Sieg mit Ach und Krach über die Zeit. "Springe hat uns einen großen Kampf geliefert", sagte Bietigheims Kreisläufer Patrick Rentschler.

Die Niedersachsen, die wegen Lizenzverweigerung bereits als Absteiger feststehen, gestalteten die Begegnung bis zum 10:10 offen (20.) - vor allem, weil HF-Regisseur Maximilian Schüttemeyer seine Mannschaft mit vier Treffern in der Partie hielt. Dann aber machten die spielfreudigen Hausherren Ernst. Mit einem 7:1-Lauf eilte die SG BBM auf 17:11 (28.) davon. Speziell über die Außenspieler André Lohrbach und Christian Schäfer kam sie zu Treffern. Schäfer war zudem bei Siebenmetern wieder eine Bank und am Ende mit zehn Toren auch der erfolgreichste Schütze des Abends.

Nach der 19:13-Pausenführung erlaubte sich der Bundesliga-Absteiger aus dem Enztal zu Beginn der zweiten Hälfte einen Hänger, und Springe verkürzte mit drei Treffern am Stück auf 16:19 (33.). Die SG BBM fing sich wieder und machte dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatte - mit ihrem Tempospiel und vielen Toren. Auch Keeper Stanislav Gorobtschuk passte sich dem starken Spiel seiner Vorderleute an und zeigte bei einigen Paraden, dass er ein Guter ist.

Weniger Spaß hatte sein Gegenüber Mustafa Wendland, den HF-Coach Wjatscheslaw Gorpishin in den zweiten 30 Minuten für den glücklosen Robert Wetzel ins Tor stellte. Auch ihm flogen die Bälle zunächst nur so um die Ohren. Als Rentschler und Schäfer innerhalb von 18 Sekunden jeweils einen Tempogegenstoß erfolgreich zum 24:18 und 25:18 abschlossen, schien die Vorentscheidung gefallen (41.).

Doch Springe ließ sich nicht hängen. Die Mannschaft um den Ex-Bietigheimer Tim Coors legte in den letzten 20 Minuten ein fulminantes Comeback hin und verkürzte, angetrieben von Schüttemeyer, auf 28:30 (52.). Zweimal innerhalb kurzer Zeit rief SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer seine Schützlinge bei einer Auszeit zu sich, um sie auf die Schlussphase einzuschwören und sie daran zu erinnern, dass die zwei Punkte noch lange nicht im Sack waren.

In der heißen Phase übernahm nun vor allem Robin Haller Verantwortung und erzielte drei wichtige Tore. Die Gäste schlugen zurück, und als Fabian Hinz seinen sechsten Siebenmeter zum 31:32 verwandelte und kurz darauf Schäfer seinen ersten vergab, war die Partie an Dramatik nicht mehr zu überbieten. In der vorletzten Minute parierte dann Gorobtschuk einen weiteren Siebenmeter von Hinz - und dank Hallers Treffer zum 33:31 (60.) reichte es für die Bietigheimer zu einem hart erkämpften 33:32-Heimerfolg, mit dem sich die Mannschaft auf den neunten Tabellenplatz verbesserte. So gut stand die SG BBM in dieser Saison noch nie da.

So spielten sie
Bietigheim - Springe 33:32 (19:12)

SG BBM Bietigheim: Gorobtschuk, Mathes; Haller (5), Rentschler (3), Salzer (4), Dahlhaus (4), Schäfer (10/5), Babarskas (1), Scholz, Emrich (1), Emanuel (2), Lohrbach (3).

HF Springe: Wetzel, Wendland; Kolditz (1), Eichenberger (2), Coors (4), Bosy (2), Fauteck (4), Schüttemeyer (7), Hinz (7/6), Pietak (1), Ossenkopp (2), Pollex (2), Tesch.

Siebenmeter: 6/5 - 7/6.

Zwei-Minuten-Strafen: 3 - 7.

Schiedsrichter: Ramesh und Suresh Thiyagarajah (beide Gummersbach); Zuschauer: 1018.

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