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Ludwigsburger Kreiszeitung
SG-Handballer behalten in Rimpar die Nerven

Die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben sich nach dem 27:26 (15:13)-Auswärtscoup bei der DJK Rimpar Wölfe etwas Luft im Abstiegskampf verschafft.

Ganz egal, ob in der Halle oder am Liveticker mitzitternd – SG-Fans benötigen Nerven wie Drahtseile. Nach dem 26:26 in Nordhorn, dem 33:34 gegen Emsdetten kam es auch in Rimpar zu einem Herzschlagfinale, wobei es die Bietigheimer in der Schlussphase unnötig spannend machten. Denn als der erneut überragende Christian Schäfer mit seinem neunten Treffer zur 26:22-Führung traf (54. Minute), schienen die Wölfe geschlagen. Erst Recht, als Robin Haller drei Minuten vor Spielende zum 27:23 einnetzte. Doch Rimpar, angetrieben von knapp 2000 Zuschauern, kämpfte sich in der hektischen Schlussphase, in der es noch vier Zeitstrafen hagelte, bis auf einen Treffer heran (26:27). 20 Sekunden später hallte die lange nicht mehr gehörte „Auswärtssieg, Auswärtssieg“-Jubelarie der SG-Spieler durch die Würzburger s.Oliver-Arena.
„Wer gegen Rimpar bestehen will, muss körperlich und kämpferisch dagegenhalten“, hatte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer seinen Spielern mit auf den Weg gegeben. Erst nach dem 6:10-Rückstand (15. Minute) beherzigten die Ellentäler die Vorgabe. Mit dem wenig später eingewechselten Torhüter Stanislaw Gorobtschuk im Rücken, der insbesondere in der zweiten Hälfte eine bärenstarke Vorstellung ablieferte, stellte die SG ein Abwehrbollwerk auf, das Rimpars Angriffsschwung stoppte. Die Folge war ein 9:3-Lauf, der den Gästen eine 15:13-Halbzeitführung einbrachte.
Es dauerte im zweiten Spielabschnitt bis zur 38. Minute, ehe Rimpar erstmals wieder vorne lag (18:17). Danach war es die Bietigheimer Flügelzange mit Schäfer und dem immer stärker auftrumpfenden Jonathan Scholz, die mit herrlichen Treffern von den Außenpositionen ihr Team mit 20:18 in Führung schossen (43.). Youngster Nils Boschen, für den verletzten Julius Emrich am Kreis agierend, erhöhte sechs Minuten später auf 22:19. Der glänzend aufgelegte SG-Keeper Gorobtschuk verhinderte in dieser Phase mit etlichen Glanzparaden, dass Rimpar auf Distanz gehalten wurde.
„Das war eine taktische Meisterleistung der gesamten Mannschaft“, befand ein stolzer Trainer Mayerhoffer nach dem Triumph im „Wolfsrevier“. Mit einem Heimsieg am kommenden Samstag gegen den Tabellennachbar Rostock bietet sich der SG die Chance, nach einer langen Leidenszeit die Abstiegsplätze zu verlassen.
SG BBM: Gorobtschuk, Radovanovic; Schäfer (9/6), Scholz (5), Haller (3), Barthe (3), Salzer (2), Rentschler (1), Dahlhaus (1), Babarskas (1), Boschen (1), Emanuel (1), Schmid, Lohrbach, Döll.


Bietigheimer Zeitung
Gorobtschuk ist ein starker Rückhalt

Einen 27:26-Sieg feierte Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim bei der DJK Rimpar in Würzburg. Damit setzte die SG BBM ihren Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fort. Bester Werfer war Christian Schäfer mit neun Toren

"Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg!", skandierten die Handballer der SG BBM Bietigheim nach dem 27:26 (15:13) über die DJK Rimpar Wölfe vor knapp 2000 Zuschauern in der Würzburger s.Oliver Arena und tanzten ausgelassen im Mannschaftskreis. "Dieser Sieg tut mehr als gut und war auch mehr als notwendig", sagte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer.

Nach der knappen 33:34-Niederlage zuletzt gegen den TV Emsdetten war der ebenso knappe Erfolg Balsam auf die Wunden. "Es spricht für uns, dass wir uns vom vergangenen Wochenende nicht haben entmutigen lassen, sondern die richtige Antwort gegeben haben", meinte Rechtsaußen Christian Schäfer, mit neun Treffern, davon sechs sicher verwandelte Siebenmeter, bester Torschütze der Gäste.

Durch die doppelte Auswärtsausbeute schob sich Bietigheim in der Tabelle um einen Rang vor auf 18 und ist nun punktgleich mit dem nächsten Gegner Rostock, der allerdings ein Spiel weniger bestritten hat. Mit einem Heimsieg am Samstag gegen den HC Empor kann die SG die Abstiegsränge erstmals in dieser Saison verlassen.

Dass Bietigheim tatsächlich zwei Zähler gegen die "extrem heim- und kampftstaken Rimparer"" (Schäfer) mit nach Hause nehmen würde, damit war nach der Anfangsviertelstunde noch nicht zu rechnen gewesen. Nach ausgeglichenem Beginn, in dem auf beiden Seiten jeder Angriff mit einem Tor endete (6:6, 12.), gerieten die Schwaben binnen vier Minuten mit 6:10 (16.) in Rückstand - bedingt durch von der aggressiven DJK-Defensive erzwungene Ballverluste.

Trainer Mayerhoffer reagierte und nahm die Auszeit. Sein Rimparer Kollege Matthias Obinger nutzte diese für etliche Wechsel, die im Spiel seiner Mannschaft für "einen Bruch" sorgten, wie er später bestätigte. "Unsere Abwehr hat trotz des frischen Personals dann nicht mehr sauber verteidigt. Zwischen der 20. und 30. Minute haben wir das Spiel verloren", analysierte Obinger. Allerdings auch, weil den Wölfen im Angriff in der Folge bis zur Pause nur noch ein Treffer gelang.

Auch Mayerhoffer nahm früh einen Wechsel vor, der sich jedoch auszahlte: Der Coach tauschte zwischen den Pfosten den glücklosen Mihailo Radovanovic gegen Stanislav Gorobtschuk, der mit zunehmender Dauer immer besser in die Partie fand - unter anderem entschärfte er zwei Siebenmeter. Er war seinem Team an diesem Tag der sicherere Rückhalt als das Torhüterduo der Wölfe ihrem Rudel. Max Brustmann, der bisher stärkste Keeper der Liga, und der zwischendurch bis zur Halbzeit für ihn eingewechselte Konstantin Madert kamen zusammen auf insgesamt gerade mal fünf Paraden.

Doch auch die Bietigheimer Deckung stabilisierte sich nach der Auszeit. "Wir sind hinten härter und aggressiver geworden und haben vorne mit taktischer Disziplin gespielt", konstatierte Mayerhoffer später. In der Innenabwehr wie auch am Kreis übernahm Patrick Rentschler zunächst die Rolle des verletzten Julius Emrich. So kamen die Blauen zunächst wieder bis auf ein Tor heran (10:11, 20.). Kurz vor dem Seitenwechsel gelang Gerdas Babarskas aus dem linken Rückraum der 13:13-Ausgleich. Robin Haller sorgte mit zwei Treffern gar für einen 15:13-Vorsprung zur Pause. Danach wurde das in der ersten Halbzeit phasenweise gutklassige Duell ruppiger und umkämpfter. Noch einmal gingen die Gastgeber nach einem Konter von Steffen Kaufmann in Führung (18:17, 39.), doch es sollte die letzte für Rimpar gewesen sein. Als Schäfer fünf Minuten vor Schluss per Strafwurf zum 26:22 für die Gäste traf, war die Vorentscheidung gefallen. Zwar kamen die Wölfe nochmals bis auf einen Treffer heran, doch die Uhr lief unaufhaltsam zugunsten der Bietigheimer herunter.

"Das war unser bestes Saisonspiel bisher", sagte Timo Salzer nach dem Abpfiff glücklich. "Wir haben super gekämpft und verdient gewonnen." Sein Trainer Hartmut Mayerhoffer ergänzte: "Das waren zwei Punkte, mit denen wir nicht unbedingt rechnen konnten. Aber wir müssen auch punkten, daran führt kein Weg vorbei. Den Schwung und das Erfolgserlebnis wollen wir nächste Woche mit in die Partie gegen Empor Rostock nehmen."

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