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Ludwigsburger Kreiszeitung
Tim Dahlhaus sticht – die SG verliert trotzdem

Trotz sechs Treffern von Neuzugang Tim Dahlhaus kassierte Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim gegen den TV Hüttenberg eine bittere 25:29 (13:15)-Heimpleite.

Die SG ist nach der zweiten Niederlage gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller drauf und dran, ihre hervorragende Vorrundenbilanz zu verspielen.

Während viele der 1053 Zuschauer noch rätselten, ob die schwache Leistung auf die Verletzten und angeschlagenen Spieler wie Hannes Lindt und Christian Schäfer zurückzuführen ist, stellte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer unmissverständlich klar: „Das ist für mich keine Entschuldigung. Wir hatten genug Spieler, um das Spiel zu gewinnen“.

Einer davon war Neuzugang Tim Dahlhaus, den SG-Geschäftsführer Timo Schön in einer Blitzaktion einen Tag vor der Partie gegen Hüttenberg verpflichtete. Mit sechs Treffern gelang dem 21-jährigen Juniorennationalspieler vom ASV Hamm-Westfalen ein glänzender Einstand. Sein erster Treffer zur 8:7-Führung (19. Minute) war ein Rückraumkracher in den Torwinkel, wie ihn die SG-Fans sonst nur von dem verletzten Hannes Lindt kennen.

Weil danach die favorisierten Hausherren in der Abwehr viel zu nachlässig agierten und zudem im Angriff viele Bälle leichtfertig verwarfen, holte sich Hüttenberg eine 15:13-Pausenführung.

Besserung schien in Sicht, als Marco Rentschler sechs Minuten nach dem Seitenwechsel per Tempogegenstoß zum 18:17 einnetzte.

Robin Hallers erneuter Führungstreffer zum 19:18 konterte der mit neun Toren überragende Hüttenberger Rechtsaußen Daniel Wernig zum 19:19-Ausgleich (39.). Der Knackpunkt der Partie kam sechs Minuten später, als die kleinlich pfeifenden Schiedsrichtern Thorsten Salzer und Haller gleichzeitig auf die Strafbank schickten. Diese doppelte Überzahl münzten die gegen den Abstieg kämpfenden Hessen in eine 26:21-Führung um.

In der Schlussphase versuchten es die Ellentäler mit der Brechstange, scheiterten aber immer wieder an dem erst 19-jährigen „Ersatztorhüter“ Konstantin Poltrum im Hüttenberger Kasten. Der Juniorennationaltorhüter hatte im Vergleich mit seinem 32-jährigen Gegenüber Jan Kulhanek die Nase vorne.

SG BBM: Kulhanek, Welz; Dahlhaus (6), Haller (5), Blodig (4), Lohrbach (4/3), Timo Salzer (2), Marco Rentschler (2), Heuberger (1), Coors (1), Patrick Rentschler, Thorsten Salzer, Heling.

 


Bietigheimer Zeitung
Substanzverlust ist zu groß

Die personell gehandicapten Handballer der SG BBM Bietigheim haben ihr Zweitliga-Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten TV Hüttenberg mit 25:29 verloren. Ein Aufstiegsplatz ist fürs Erste weg.

Die Startaufstellung sprach Bände: Von den etatmäßigen ersten sechs standen im Heimduell der SG BBM Bietigheim gegen den TV Hüttenberg zu Spielbeginn nur zwei Handballer auf dem Feld: Linksaußen André Lohrbach und Abwehrspezialist Thorsten Salzer. Die Langzeitverletzten Christian Schäfer und Hannes Lindt (beide Kreuzbandriss) sind in dieser Zweitliga-Saison ohnehin kein Thema mehr. Kapitän Christian Heuberger und Timo Salzer stellten sich zwar in den Dienst der Mannschaft und wurden sporadisch eingesetzt. Doch beide Führungsspieler waren letztlich wegen einer Ellbogenblessur (Heuberger) und einer Grippe (Salzer) so gehandicapt, dass sie nicht zu ihrer Normalform fanden. Da auch Lohrbach nach seiner Bizepsverletzung am Wurfarm noch nicht wieder der Alte ist, war der Substanzverlust in der Summe zu groß, um gegen den Abstiegskandidaten aus Hüttenberg einen Sieg einzufahren - auch wenn Trainer Hartmut Mayerhoffer die angespannte Personalsituation nicht als Entschuldigung für die dürftige Vorstellung gelten lassen wollte.

Die ebenfalls personell gebeutelten Mittelhessen, bei denen in der 23. Minute auch noch Marc Pechstein mit einer Ellbogenverletzung ausfiel, setzten sich am Ende deutlich mit 29:25 durch - und sammelten nach vier Pleiten in Serie zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Die SG BBM büßte dagegen nach dem zweiten Dämpfer gegen einen potenziellen Absteiger ihren dritten Aufstiegsplatz ein. Sie ist jetzt hinter der HSG Nordhorn-Lingen und dem TV Bittenfeld nur noch Fünfter. Nun folgen für die Bietigheimer drei Auswärtsspiele in Essen, Hildesheim und Altenholz.

Bei den Hausherren debütierte der kurzfristig vom Klassenrivalen ASV Hamm-Westfalen losgeeiste Linkshänder Tim Dahlhaus im rechten Rückraum. Der 21-jährige Junioren-Nationalspieler war einer der wenigen Lichtblicke im SG-Ensemble und avancierte mit sechs Treffern zum besten Torschützen.

Bis zur 44. Minute und dem 21:22-Zwischenstand entwickelte sich ein völlig offenes Spiel mit mehreren Führungswechseln. Der neu formierten Bietigheimer Mannschaft fehlte in der Abwehr die übliche Stabilität, und in der Offensive verballerte die SG BBM zu viele freie Würfe. Doch auch der verbissen kämpfende Ex-Bundesligist aus Hüttenberg stellte sich vorne nicht allzu gut und clever an. Mehr als unteres Zweitliga-Niveau bekamen die 1053 Zuschauer in der Sporthalle am Viadukt somit nicht zu sehen.

Dass am Ende der TVH jubelte, lag vor allem an zwei herausragenden Gästespielern: Rechtsaußen Daniel Wernig unterstrich seine Rolle als Hüttenberger Top-Torschütze und traf neunmal ins Netz. Und Ersatztorhüter Konstantin Poltrum vertrat den erkrankten Stammkeeper Matthias Ritschel glänzend und trieb die Bietigheimer Angreifer mit vielen Paraden zur Verzweiflung. Er gewann damit auch das Duell der Schlussleute gegen seinen Gegenüber Jan Kulhanek. Hinzu kamen gleich acht Hinausstellungen von SG-Akteuren und einige für Bietigheim unglückliche Pfiffe der beiden Schiedsrichter - etwa als diese Andreas Blodigs Unterzahl-Treffer wegen Zeitspiels beim Stand von 21:22 annullierten. Die Gäste nutzten die Gunst des Moments und zogen, phasenweise in doppelter Überzahl, vorentscheidend auf 26:21 davon (49.). Ein Rückstand, den die SG BBM nicht mehr aufholen konnte.

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