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Ludwigsburger Kreiszeitung
SG kommt auf Zahnfleisch daher

Trotz der bitteren 25:27 (15:13)-Niederlage bei der abstiegsgefährdeten SG Leutershausen bleiben die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim auf einem Aufstiegsrang.

„Wir mussten in diesem intensiven und harten Kampfspiel unseren personellen Problemen Tribut zollen,“ so SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer, dem ab der zehnten Minute nur noch acht Feldspieler zur Verfügung standen.

Bereits nach der ersten Aktion humpelte Rückraum-Ass Hannes Lindt mit einer Knieverletzung vom Feld. Zehn Zeigerumdrehungen später fiel mit Spielmacher Andreas Blodig der nächste wichtige Akteur aus. Zudem fehlte den Bietigheimern ihre gefürchtete Flügelzange mit Andre Lohrbach und Christian Schäfer.

Die furios startenden Gastgeber nutzten die Verunsicherung der Gäste zu einer 7:3-Führung (10. Minute). Erst die Auszeit von Mayerhoffer stoppte die Angriffswucht der „Roten Teufel“. In der Folge zeigten sich insbesondere die SG-Angreifer Robin Haller, Tim Coors und Marco Rentschler treffsicher. Mit Tempogegenstößen und klug heraus gespielten Toren drehten die Ellentäler den Rückstand in eine 15:13-Halbzeitführung.

Auch im zweiten Spielabschnitt behauptete Bietigheim bis zur 55. Minute eine, wenn auch knappe Führung, konnten sich aber gegen das im Abstiegskampf steckende Team von der Bergstraße nicht absetzen. „Wir haben eine Abwehr hingestellt, da hat es geknallt,“ so SGL-Kapitän Jochen Geppert.

In der Tat, sieben Zeitstrafen (nur zwei gegen die SG) sind Zeugnis dafür, wie kompromisslos die um jeden Zentimeter Boden fightenden Hausherren agierten. Für ihren unbändigen Kampfeswillen wurden die „Roten Teufel“ in der 56. Minute belohnt, als Benjamin Prestel mit einem Doppelschlag erst der Ausgleich und danach die 25:24-Führung gelang. Die gegen Ende wegen fehlender Wechselmöglichkeiten auf dem Zahnfleisch daher kommenden SG-ler konterten durch Timo Salzer zum 25:25.

Nach dem 25:26-Rückstand hatte SG-Youngster Marco Rentschler Riesenpech, als sein Siebenmeter an den Pfosten prallte. Den Deckel drauf machte 20 Sekunden vor der Schlusssirene Geppert, der zum 27:25 traf. „Wir hatten den Sieg vor Augen,“ trauerte Mayerhoffer der vergebenen Chance nach, sich von den Verfolgern im Aufstiegskampf abzusetzen.

SG BBM: Kulhanek, Welz; Coors (5), Haller (5), Marco Rentschler (5), Timo Salzer (3), Blodig (2), Thorsten Salzer (2), Patrick Rentschler (1), Lindt (1), Heuberger (1), Heling.

 

Bietigheimer Zeitung
Frühes Aus für Lindt und Blodig

Am ersten Rückrundenspieltag der Zweiten Handball-Bundesliga der Männer patzte das Führungsduo HC Erlangen und TSG Friesenheim, am zweiten erwischte es auch die von großen personellen Problemen geplagte SG BBM Bietigheim mit dem 25:27 in Leutershausen.

Es hat nicht viel gefehlt, und auch der zweite Spieltag der Rückrunde der Zweiten Bundesliga wäre für die SG BBM Bietigheim optimal gelaufen. Während sich die Bietigheimer noch bei der SG Leutershausen abmühten, war die Partie der TSG Friesenheim in Bad Schwartau beendet. Da Friesenheim auch das zweite Rückrundenspiel verloren hatte (22:26), hätte sich die SG BBM mit einem Sieg auf Rang zwei verbessern und sich einen Vorsprung von zwei Zählern holen können. Und sie hätte nach Pluspunkten mit dem spielfreien Spitzenreiter HC Erlangen gleichziehen können. Daraus wurde aber nichts.

Bis zur 51. Minute lief es zumindest ergebnismäßig bis auf einen Wackler in der Anfangsphase der Partie ganz gut. Da führten die personell dezimierten Bietigheimer mit zwei Toren (23:21). Die nie aufsteckenden Gastgeber kamen in dem intensiv und mit hohem Tempo geführten Spiel beim 23:23 zum Ausgleich und gingen beim 25:24 und 26:25 jeweils in Führung.

Zweieinhalb Minuten vor Spielende bot sich dem jungen Marco Rentschler per Siebenmeter die Chance zum Ausgleich. Er scheiterte aber an SGL-Schlussmann Alexander Hübe. 21 Sekunden vor Ablauf der 60 Spielminuten machte Jochen Geppert mit seinem 27:25 den Sieg für die SG Leutershausen perfekt, die damit sportlich die Chance auf den Klassenerhalt leicht verbessert hat. Wie berichtet, planen die SG-Verantwortlichen aus wirtschaftlichen Gründen für die kommende Saison auf eine Zweitliga-Lizenz zu verzichten. Es sei denn, es finden sich in den kommenden drei Wochen Geldgeber, die die Zweitliga-Teilnahme absichern.

Unbeeindruckt von diesen Szenarien trat die Mannschaft im baden-württembergischen Derby gegen die SG BBM Bietigheim an und begeisterte ihre Anhänger unter den 750 Zuschauern mit einer engagierten Leistung und großen Kampfgeist, mit dem sie den Tabellendritten am Ende in die Knie zwangen.

"Schade, wir lagen den Großteil des Spiels in Führung und hatten den Sieg vor Augen. Am Ende aber mussten wir auch einer gewissen Müdigkeit Tribut zollen. Aufgrund der personellen Situation kann man der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen", meinte der Bietigheimer Trainer Hartmut Mayerhoffer. Zwar konnte Kapitän Christian Heuberger auflaufen, dafür fiel neben Rechtsaußen Christian Schäfer (Kreuzbandriss) mit André Lohrbach (Probleme an der Bizepssehne am Wurfarm) auch der etatmäßige Linksaußen aus. Nach seinem Treffer zum 1:1 nach 42 Sekunden humpelte Hannes Lindt zur Seitenlinie und konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr eingesetzt werden. Nach zehn Minuten musste auch Andreas Blodig passen und sich wegen massiver Rückenbeschwerden die Partie fortan von draußen anschauen. In den letzten fünf Minuten kam er auf der Linksaußenposition nochmals zum Einsatz. "Wir haben praktisch mit acht Mann gespielt. Dafür haben sie es gut gemacht", so Mayerhoffer.

Nach ausgeglichenem Beginn gerieten die Bietigheimer mit 3:7 in Rückstand. In diese Phase fiel auch eine Zeitstrafe gegen den Bietigheimer Coach. Der hatte sich über seine Abwehr mokiert, was die Schiedsrichter wohl auf sich bezogen. Die Folge war eine zweiminütige Unterzahl der Gäste. Die kämpften sich in die Partie rein und glichen beim 11:11 wieder aus. Nach 30 Minuten führten sie mit 15:13 und legten nach Wiederanpfiff das 16:13 nach. Auch beim 17:14 waren sie noch mit drei Treffern vorne.

Die abstiegsbedrohten Gastgeber kamen beim 20:20 in der 48. Minute zum Ausgleich. In den letzten zehn Minuten nahm Bietigheims Trainer Mayerhoffer zweimal eine Auszeit, um seinem stark beanspruchten Team eine Verschnaufpause zu geben. Leutershausen ließ nicht nach, kam durch zwei Tore von Dirk Prestel zunächst zum 24:24-Ausgleich und dann zur 25:24-Führung. Die glich Timo Salzer nochmals aus, doch Geppert sicherte mit zwei Treffern seinem Team den Sieg.

Die Bietigheimer hatten mit dem starken Rückraum der SGL ihre Probleme und kassierten aus diesem Bereich ein paar Tore zuviel. Bester Werfer der Leutershausener war Manuel Frietsch, der die meisten seiner neun Tore aus der zweiten Reihe erzielte.

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