Bietigheimer Zeitung
Kapitän Heuberger lobt Personalpolitik
Christian Heuberger ist der dienstälteste Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim. Im Interview spricht der Kapitän und Kreisläufer über den Derbysieg gegen Neuhausen, die Personalpolitik des Vereins und die Aufstiegsperspektiven
Herr Heuberger, was fällt Ihnen heute zur Leistung Ihres Torhüters Jan Kulhanek ein?
CHRISTIAN HEUBERGER: Großartig. Kompliment an Jan. Er hat das Spiel am Ende für uns gewonnen. Der andere Torwart war ähnlich stark. Wenn Jan da nicht dagegenhält, dann verlieren wir das Spiel vielleicht mit fünf Toren.
Was war sonst noch ausschlaggebend für den 25:22-Sieg im Derby gegen Neuhausen?
HEUBERGER: Vor allem, dass in der zweiten Halbzeit gerade in der Abwehr die Leidenschaft, der Wille und die Emotionen, die in der ersten Hälfte noch gefehlt haben, wieder da waren. In Kombination mit Jan im Tor und unserem schnellen Gegenstoßspiel haben wir letztlich verdient gewonnen.
Wie wichtig war es, nach drei sieglosen Spielen wieder zu gewinnen?
HEUBERGER: Es war enorm wichtig, ein Erfolgserlebnis in Form von zwei Punkten zu haben. Die vergangenen zwei Wochen waren bescheiden und nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Mit dem Auswärtszähler in Nordhorn und den zwei Heimpunkten jetzt gegen Bundesliga-Absteiger aus Neuhausen kann man zufrieden sein und frohen Mutes in die Zukunft schauen. So darf es weitergehen. Auch nach den ersten fünf, sechs Spielen, die wir gewonnen haben, haben wir immer gewusst, dass wir auch mal zwei- oder dreimal in Folge verlieren werden. Die Liga ist so ausgeglichen. Da ist es kein Beinbruch, wenn man mal keine Punkte holt.
Sie haben schon viele Partien in der Ludwigsburger Arena bestritten. Ist so ein Spiel für Sie überhaupt noch etwas Besonderes?
HEUBERGER: Ich freue mich immer, hier in der Arena zu spielen, weil das nichts Alltägliches ist. Das ist immer ein schönes Erlebnis. Aber von Nervosität kann bei mir keine Rede mehr sein. Schließlich spiele ich mit der SG BBM nun schon in der vierten Saison regelmäßig in der Halle in Ludwigsburg.
Wie sehr hat es die Mannschaft gekratzt, zwischenzeitlich einen Aufstiegsplatz eingebüßt zu haben?
HEUBERGER: Wir haben uns nicht richtig damit beschäftigt, ob wir nun auf Platz eins, zwei oder drei stehen. Uns geht es darum, möglichst viele Punkte zu holen. Auf welchem Platz wir zu diesem Zeitpunkt der Saison stehen, ist dabei nicht so wichtig. Wichtig ist, wo man am Ende steht.
Was ist in dieser Saison innerhalb des Kaders anders als in den vergangenen Zweitliga-Spielzeiten?
HEUBERGER: Was die Neuzugänge anbelangt, muss ich die SG-Verantwortlichen wirklich mal loben. Sie haben das Team personell nicht durcheinandergewirbelt, sondern punktuell verstärkt. Auf der Torhüterposition haben wir mit Jan Kulhanek einen mehr als adäquaten Ersatz für Milos Hacko bekommen. Und mit Hannes Lindt ist ein erstligareifer Linkshänder für den Rückraum zu uns gestoßen. Er macht uns variabler auf der halbrechten Position und nicht so ausrechenbar. Auch von Timo Salzers Leistung bin ich in dieser Saison sehr angetan. Bisher zeigt er, was er wirklich drauf hat. Der Teamgedanke und der Teamgeist sind nach wie vor sehr gut. Alle sind auf dem Feld füreinander da, und wir verstehen uns auch neben der Platte. Daran hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren nichts geändert.
Haben Sie schon mal daran gedacht, dass in dieser Runde der Sprung in die Bundesliga gelingen könnte?
HEUBERGER: Natürlich steckt das ein bisschen im Hinterkopf. Ich habe auch in der vergangenen Saison schon mit dem Aufstieg geliebäugelt. Wenn du die ganze Zeit Vierter bist und damit in der Nähe eines Aufstiegsplatzes stehst, macht du dir automatisch mal Gedanken über den Sprung nach oben. Dieses Jahr ist das nicht anders. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können. Primäres Ziel ist es aber, so viele Punkte wie möglich zu sammeln - und dann schauen wir, was am Ende der Saison herauskommt.