Bietigheimer Erfolgsseriereißt in der Erzgebirgshölle

Die Erfolgsserie der SG BBM Bietigheim ist im Erzgebirge gerissen.
Beim EHV Aue unterlag der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga nach großem Kampf mit 26:28 (14:13).

Die Befürchtungen der SG-Delegation vor dem Trip nach Sachsen haben sich bewahrheitet. Die 1250 Fans in der Erzgebirgshalle veranstalteten ein Höllenspektakel und feuerten ihren EHV über 60 Minuten frenetisch an. Auf dem Parkett stand dem Tabellenprimus ein Team gegenüber, für das es nur ein Ziel gab, nämlich den Tabellenführer vom Sockel zu stoßen.

Sichtlich beeindruckt von der Kulisse benötigte die SG neun Minuten, ehe Christian Schäfer per Siebenmeter der Anschluss zum 3:2 gelang. Danach fanden die Ellentäler zu ihrem Spiel. Ein Treffer von Tim Coors zur 11:9-Führung setzte die erste Duftmarke des Spitzenreiters, der auch beim Seitenwechsel die Nase vorne hatte (14:13).

Als zu Beginn der zweiten Hälfte Abwehrspezialist Thorsten Salzer verletzungsbedingt raus musste, bekam die SG-Abwehrmauer Risse. „Wir mussten die Defensive umstellen, das hat uns etwas aus der Bahn gebracht“, begründete SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer, warum der EHV binnen weniger Minuten auf 21:18 wegziehen konnte (39. Minute).

Dass sie zu Recht ganz oben steht, bewiesen die Ellentäler in der restlichen Spielzeit. Zunächst schaffte Schäfer per Siebenmeter den Ausgleich zum 22:22. In der 52. Minute gelang dem besten SG-Werfer gar die 24:23-Führung (52.).

Die Schlussminuten wurden vollends zum Krimi. Nach dem 25:26-Rückstand netzte SG-Kapitän Christian Heuberger vom Kreis zum 26:26 ein (57.) Als erneut „Heubi“ einen Abpraller im Tor versenken wollte, sahen die Schiedsrichter unter dem Protest der SG-ler ein Betreten des Wurfkreises. Mehr Glück hatten die Erzgebirgler, die Jan Kulhanek im Bietigheimer Kasten noch zweimal überwinden konnten.

SG BBM: Kulhanek, Welz; Schäfer (6/4), Haller (4), Lindt (4), Heuberger (3), Lohrbach (3), Timo Salzer (2), Blodig (2), Coors (1), Patrick Rentschler (1), Thorsten Salzer, Tassilo Heling, Marco Rentschler.


Bietigheimer Zeitung
Bietigheimer Siegesserie reißt im Erzgebirge

Im Hexenkessel des EHV Aue ist die Siegesserie der SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga gerissen. Nach sechs Erfolgen hintereinander unterlag die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer mit 26:28. Dennoch steht die SG BBM weiter auf Rang eins.

"Das war ein sehr spannendes, und intensives Spiel, was man in Aue aber auch erwarten konnte", fasst Coach Hartmut Mayerhoffer die Zweitliga-Begegnung zwischen dem gastgebenden EHV Aue und seiner SG BBM Bietigheim zusammen. Nach 60 umkämpften Minuten gingen seine Schützlinge zum zweiten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Feld - die Multikulti-Truppe der Sachsen setzte sich am Ende mit 28:26 durch. Da die drei Hauptverfolger aus Rostock, Erlangen und Essen aber am Wochenende ebenfalls Federn ließen, bleibt die SG BBM aber Tabellenführer. Am kommenden Mittwoch (20 Uhr) steigt nun in der heimischen Viadukthalle das DHB-Pokal-Duell gegen Erstligist TuS N-Lübbecke.

Der EHV Aue und die SG BBM hatten sich bis zum Schluss ein packendes Duell geliefert. In der Anfangsphase scheiterten die Bietigheimer gleich viermal an Heimkeeper Radek Musil. Die Ostdeutschen nutzten die Gunst des Moments und gingen selbst mit 3:1 in Führung (9.). Doch die Gäste schlugen zurück und lagen nach dem Tor von Christian Schäfer zum 4:5 selbst erstmals vorne (12.). Bis zum Seitenwechsel blieb die Begegnung eng, betrug der Vorsprung auf beiden Seiten stets maximal ein Treffer. Mit einer knappen Bietigheimer 14:13-Führung ging es in die Halbzeitpause.

Eine Blessur warf die SG BBM zu Beginn der zweiten Hälfte aus der Bahn: Bei Thorsten Salzer, der zuvor in der Defensive eine starke Leistung gezeigt hatte, brach die alte Oberschenkelverletzung wieder auf, so dass er nicht weiterspielen konnte. Da die nötig gewordene Ersatzvariante nicht wie erhofft funktionierte, zog Aue bis zur 40. Minute auf 21:18 davon. Mayerhoffer reagierte und stellte sein Team in einer Auszeit neu ein - mit Erfolg. Bietigheim kämpfte sich zurück, und Schäfer gelang per Siebenmeter der Ausgleich zum 21:21 (45.). Der Rechtsaußen war es auch, der den Spitzenreiter sieben Minuten später beim 23:24 zum ersten und auch einzigen Mal im zweiten Durchgang in Führung warf.

In der dramatischen Schlussphase hatte der EHV das bessere Ende für sich und siegte letztlich mit 28:26. SG-Coach Mayerhoffer, der in der 50. Minute wegen heftigen Reklamierens verwarnt worden war, haderte nach der Begegnung mit einigen Pfiffen der beiden Berliner Regelhüter Tolga Karamuk und Nikos Seliger. "In der hitzigen Atmosphäre hat viel Druck auf den Schiedsrichtern gelastet. Da hat das Pendel dann zugunsten der Auer ausgeschlagen. Mit der einen oder anderen Entscheidung waren wir nicht zufrieden", stellte der Bayer fest und war sich sicher: "Das Spiel hätte auch in die andere Richtung ausgehen können."

 

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