120929 leipzig sgbbmLeipziger Volkszeitung

Stark, stärker, Pulay: SC DHfK Leipzig gewinnt mit starkem Keeper 24:22 gegen Bietigheim

Es war ein hartes aber erfolgreiches Stück Arbeit: Die Jungs des SC DHfK Leipzig sind am Samstagabend mit einem 24:22 (23:11) gegen den Zweitligadritten SG BBM Bietigheim in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Vor eher mageren 1602 Zuschauern zeigten sich die Gastgeber vor allem in der Defensive hellwach und profitierten von einem bestens aufgelegten Gabor Pulay im Tor.  

"Das war heute kein Spiel für Ästheten", bemerkte DHfK-Coach Uwe Jungandreas treffend. Zufrieden war er natürlich dennoch. Er habe von seiner Mannschaft vor dem Anpfiff Leidenschaft und Begeisterung gefordert. "Und genau das hat auch zum Sieg geführt", so der Trainer weiter.  


Die Partie hatte flüssig begonnen, und zwar vor allem aus Sicht der Hausherren. Bereits nach vier Minuten traf Till Riehn zum 4:1. Vom eigentlich favorisierten Tabellendritten war wenig zu sehen. Das lag auch an Gabor Pulay, dem der Trainer einmal mehr das Vertrauen geschenkt hatte. Der 42-Jährige bremste die gegnerischen Angriffsbemühungen zu Anfang gleich mehrfach aus. So scheiterten unter anderem Christian Schäfer und André Lohrbach.   Alexander Feld wollte später keinen Mannschaftsteil gesondert hervorheben. "Wir haben heute einfach unsere Fehlerzahl deutlich minimiert", meinte der Neuzugang. Gegen Hamm habe man sich mindestens 20 technische Fehler geleistet. "Das war heute ganz anders, Wenn wir das immer so machen, gewinnen wir auch."  

Ab der neunten Minute geriet der Spielfluss dann zunehmend ins Stocken. Die Zuschauer sahen nun ein eher defensiv geprägtes Ringen denn ein mitreißendes Klassespiel. Dieser Umstand sollte sich für den Rest der Partie auch nicht ändern. Sieben Minuten vergingen, bis René Boese das 7:3 machte und die allgemeine Torflaute beendete. Doch während in der Folge die Gäste langsam zu ihrer Linie fanden, schienen die Hausherren die ihrige wieder zu verlieren und kassierten drei Gegentreffer am Stück. Zwischenzeitlich war Eric Jacob nach einer rustikalen Attacke am Kreis verletzt liegen geblieben. Er kehrte nicht wieder auf das Parkett zurück. Die Diagnose: Gehirnerschütterung und Anbruch des Nasenbeins.  

Erst das 9:9 durch Robin Haller und die folgende Auszeit weckten die Grün-Weißen aus ihrem „Zwischenschläfchen“. Angeführt von Pavel Prokopec, der wie schon gegen Aue seine Fähigkeiten als Ballverteiler unter Beweis stellte, zogen die Leipziger auf vier Tore davon. Unkonzentriertheiten kurz vor der Pause verringerten den Vorsprung dann aber wieder auf 13:11. "Hier hätten wir klarer agieren müssen", meinte der Trainer des Hausherren später. Gemeint war die doppelte Überzahl seiner Jungs vor dem Halbzeitpfiff. "Das hätte vorentscheidend sein können. So blieb es knapp."  

Nach Wiederbeginn wurde schnell klar: Die zweite Hälfte würde noch stärker von der Defensivarbeit beider Mannschaften geprägt sein. Zunächst neutralisierten sich die Kontrahenten weitgehend, wobei die Gäste zunehmend mit ihrer Chancenverwertung zu kämpfen hatten. Die Grün-Weißen nutzten diesen Umstand zwar und zogen zwischenzeitlich auf 18:14 (43. Minute) davon.   Dennoch sündigten auch sie nicht zu knapp und gönnten sich ab etwa zehn Minuten vor Schluss eine Phase, gespickt mit Fehlabspielen, missglückten Abschlüssen und jeder Menge Unkonzentriertheiten. Das hatte natürlich Folgen: Bietigheim kam auf 20:19 ran. "Ich denke, wenn man junge Spieler einsetzt, muss man ihnen auch Fehler zugestehen", kommentierte Uwe Jungandreas, der auch in der heißen Phase die Youngster Max Emanuel und Alexander Feld ranließ.

Doch so richtig zu Potte kamen die Gäste dann doch wieder nicht. Denn wie schon im gesamten Spielverlauf galt auch in der Schlussphase: Wenn es hätte klappen können mit Ausgleich oder Führung für das Team von Jochen Zürn, dann stand da Gabor Pulay. Und der hielt und hielt und hielt den Sieg für den SC DHfK fest.   "Die Abwehr und ein guter Keeper haben heute den Ausschlag gegeben", meinte Till Riehn, der fünf Treffer zum Erfolg beigesteuert hatte. "Wir haben den Gegner zu Fehlern und zum frühen Werfen gezwungen. Wir haben so gespielt, wie wir es tun müssen, wenn wir Erfolg haben wollen." Gästetrainer Jochen Zürn pflichtete ihm bei. "Es war das Duell zweier exzellenter Abwehrreihen", kommentierte er und bescheinigte seinen Jungs gute Arbeit. "Uns hat schlicht die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor gefehlt."  

Leipzig: Pulay; Krechel; Dietzmann; Emanuel (1); Streitenberger; Baumgärtel (1); Oehlrich (7); Binder; Boese (8/4); Jacob; Riehn (5); Prokopec (2); Feld; Göde.  
Bietigheim: Hacko; Welz; Haller (3); Bohnert; Timo Salzer (3); Heuberger (2); Schäfer (3/1); Coors (1) Blodig (2); Durak (3); Freudl (4); Thorsten Salzer; Schulz; Lohrbach (1).   Siebenmeter: Leipzig 4/4; Bietigheim 1/3.   Strafen: Leipzig 2; Bietigheim 3.

Ludwigsburger Kreiszeitung

Leipzigs Zwei-Meter-Riese versetzt Bietigheim den K.o.

Leipzig. Seine zweite Saisonniederlage musste Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim beim SC DHfK Leipzig einstecken. Vor 1600 Zuschauer unterlagen die Bietigheimer in der Leipziger Arena mit 22:24 (11:13).

„Da muss gewaltig mehr Kohle auf die Schippe“, forderte Leipzigs Trainer Uwe Jungandreas von seiner Mannschaft vor dem Spiel gegen die SG BBM. Dermaßen angestachelt legten die zuletzt nicht überzeugenden Gastgeber los wie die Feuerwehr und zogen bis zur 15. Minute auf 7:3 davon. Die Schwaben waren dem Wirbel zunächst nicht gewachsen.   Ernst danach kam die SG besser in die Partie und schaffte durch Pierre Freudl, Robin Haller sowie Christian Schäfer den 7:6-Anschlusstreffer (18.). Die Chance zum Ausgleich vergab Freudl beim Stande von 10:9 (25.) per Siebenmeter.   „Wir haben in der ersten Hälfte sechs hundertprozentige Chancen vergeben“, bemängelte SG-Trainer Jochen Zürn die mangelnde Kaltschnäuzigkeit seiner Angreifer, die in Serie an dem überragenden Leipziger Torhüter Gabor Pulay scheiterten. Voll des Lobes war Zürn dagegen von seiner Defensivabteilung, der er eine exzellente Abwehrarbeit bescheinigte, die Leipzig nur noch drei Treffer zum 13:11-Halbzeitstand erlaubte.

Weil auch in der zweiten Hälfte die Verteidigungsreihen die Schotten mit letztem Einsatz dichtmachten, entwickelte sich eine wahre Abwehrschlacht. Die Gastgeber lagen in der riesigen Arena beim 18:14 (43.) und 20:16 (48.) vier Tore vorne, doch die Ellentäler steckten nie auf und schlossen nach Toren von Haller und Youngster Pascal Durak (2) zum 20:19 (50.) auf.   „Danach haben wir eine Riesenmöglichkeit zum Ausgleich vergeben“, ärgerte sich Coach Zürn über die ausgelassene Großchance, die erneut der 42-jährige Pulay bravourös abwehrte. Bis zum 21:20 (54.) durch Durak hoffte die SG auf einen Punktgewinn, ehe ihnen der nicht in den Griff zu bekommende Zwei-Meter-Riese Thomas Oehlrich mit zwei Treffern den K. o. versetzte.   Bereits am Freitag müssen die Bietigheimer wieder ran. Dann steigt in der MHPArena Ludwigsburg das Derby gegen Bittenfeld.  

SG BBM Bietigheim: Hacko, Welz; Freudl (4), Haller (3), Durak (3), Schäfer (3/1), Timo Salzer (3), Heuberger (2), Blodig (2), Coors (1), Lohrbach (1), Bohnert, Schulz, Thorsten Salzer.


Bietigheimer Zeitung

Böse setzt Bietigheim zu

SG BBM verliert in der Zweiten Handball-Bundesliga in Leipzig 22:24

In einer torarmen Partie in der neuen Leipziger Arena kassierte die SG BBM Bietigheim mit dem 22:24 (11:13) beim SC DHfK Leipzig ihre zweite Auswärtsniederlage in der Zweiten Handball-Bundesliga der Männer. Bester Werfer der Leipziger war René Böse mit acht Toren.

In einer leidenschaftlich geführten, engen Partie beim SC DHfK Leipzig, der den Aufstieg anpeilt, scheiterte die SG BBM Bietigheim in erster Linie an ihrer mangelhaften Chancenverwertung. "Wir sind alle enttäuscht. Wir hatten im Angriff gute Lösungen parat und haben klug gespielt, aber mehrere hundertprozentige Chancen nicht genutzt. Hinzu kamen zwei vergebene Siebenmeter, und das kostet dann halt das Spiel. Es hat einfach die Kaltschnäuzigkeit gefehlt", meinte der Bietigheimer Trainer Jochen Zürn nach dem Abpfiff.

Während mit 22 Treffern die eigene Ausbeute mäßig ausgefallen ist, sprechen nur 24 Gegentore für das Defensivverhalten und den Schlussmann Milos Hacko. "Beide Mannschaften haben exzellent Abwehr gespielt. Ein großes Lob an unseren Innenblock mit Christian Heuberger und Thorsten Salzer. Auch die beiden Torhüter Hacko und Pulay waren sehr stark", so Zürn. Gabor Pulay, vor der Saison vom VfL Potsdam nach Leipzig gekommen, meisterte mehrfach Eins-gegen-eins-Situationen.

Einer, der kaltschnäuzig vor Pulay agierte, war der junge Pascal Durak. Der Rechtsaußen löste den ebenfalls glücklos spielenden Christian Schäfer, der nur einen seiner beiden Siebenmeter verwandeln konnte, zeitweise ab und nutzte drei seiner vier Chancen zu Toren. "Er war ein Lichtblick, was den Abschluss betraf", so Zürn. Bester Werfer bei den Gästen war Pierre Freudl mit vier Erfolgen. Auch er vergab einen Strafwurf.

Besser machte es da auf der anderen Seite René Böse, der alle vier Siebenmeter verwandelte und zudem vier Treffer aus dem Spiel heraus erzielte. Mit ihm, dem siebenfachen Torschützen Thorsten Öhlrich und Till Riehn, der fünfmal Hacko bezwang, hatten die Leipziger zuverlässige Toremacher, die Lösungen gegen die sicher stehende 6:0-Abwehr der Bietigheimer fanden.

Nach einer 4:1-Führung der Leipziger holten die Gäste auf und glichen in der 23. Minute zum 9:9 aus. In einer packenden Schlussphase der ersten Halbzeit zogen die Gastgeber nach einer Auszeit von 9:9 auf 13:9 davon, aber die beiden letzten Treffer vor der Pause erzielte die SG BBM jeweils in Unterzahl durch Timo Salzer und Andreas Blodig.

Aufgrund ihrer schwachen Chancenverwertung gerieten die Gäste mit 14:18 und 16:20 in Rückstand. Beim 19:20 und 20:21 waren sie bis auf einen Treffer dran. Auch auf der Zielgeraden der temporeichen und leidenschaftlichen Partie kämpften sich die Bietigheimer nach vier Toren Rückstand nochmals ran. Heuberger und Freudl verkürzten auf 22:24.

"Jetzt freuen wir uns auf das Derby am Freitag gegen den TV Bittenfeld", sagte SG-Coach Zürn nach der bitteren Niederlage und richtete den Blick auf das Prestigeduell in Ludwigsburg.

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