Ludwigsburger Kreiszeitung

Bietigheim mit bärenstarker Leistung
SG BBM unterliegt beim Handballturnier unterm Langhans erst im Finale gegen VfL Gummersbach

Einen glänzenden Eindruck hinterließ Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim beim hochkarätig besetzten Turnier in Beilstein. Durch einen grandios heraus gespielten 27:23-Sieg gegen den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten zogen die Bietigheimer überraschend ins Finale ein. Dort unterlag die SG dem ruhmreichen VfL Gummersbach mit 28:35 (15:20).

 
In beachtlicher Frühform für die am 1. September beginnende Saison in der 2. Handball-Bundesliga präsentierte sich die SG BBM Bietigheim beim topbesetzten Turnier unterm Langhans. Erst einen Tag vor Turnierbeginn vom Trainingslager bei den Kadetten Schaffhausen zurückgekommen, zeigten die Ellentäler im Halbfinale gegen Erstligist HBW Balingen-Weilstetten eine bärenstarke Leistung.
 
Statt müder Beine war der einzige Zweitligist in diesem Turnier hellwach und lag gegen die ohne ihre Nationalspieler Martin Strobel und Christoph Teuerkauf angetretenen Balinger nach zehn Minuten mit 4:2 in Front. Der vor Spielfreude sprühende Robin Haller (2 Treffer) sowie Christian Heuberger und Andreas Blodig überlisteten Milos Putera im Kasten der HBW. Zwar lag der Erstligist Anfang der zweiten Hälfte mit 13:12 in Front, doch danach gab die SG das Tempo vor und zog bis zur 46. Minute auf 20:17 davon. Spätestens nach dem Treffer durch Christian Schäfer zum 25:20 (57.) nach einer Traumkombination über die Gebrüder Salzer resignierte auch „Handballprofessor“ Rolf Brack, der zuvor sein Team lautstark anfeuerte.
 
„Meine Mannschaft hat bereits einen hohen Fitnessgrad erreicht“ nannte SG-Trainer Jochen Zürn als Grund für die glänzende Vorstellung vor den 500 Zuschauern in der Langhanshalle.
 
Auch im Endspiel gegen EHF-Pokalsieger VfL Gummersbach, der durch einen 29:24-Sieg gegen den Erstliga-Aufsteiger TV Neuhausen/Erms ins Finale einzog, hielt der Zweitligist lange Zeit gut mit. Vor allem Torjäger Haller, der sechs Treffer in der ersten Hälfte erzielte, hielt die SG im Spiel.

Dem körperlich überlegenen VfL gelang zwar bis zum Seitenwechsel ein 20:15-Vorsprung, doch Neuzugang Timo Salzer brachte mit einem Hammer aus dem Rückraum sein Team auf 20:23 (40.) heran. Derart angestachelt demonstrierten die Oberbergischen, die auf ihren aus Oberstenfeld stammenden Nationalspieler Adrian Pfahl verletzungsbedingt verzichten mussten, ihre Klasse und zogen auf 30:24 (54.) davon. Weil der SG BBM in der Schlussphase „die Körner ausgingen“ und der überragende VfL-Keeper Aljosa Rezar sich einige Unhaltbare angelte, stand am Ende eine zu hoch ausgefallene 28:35-Niederlage an der Anzeigetafel. SG-Coach Zürn war dennoch voll des Lobes: „Diese Truppe hat einen Wahnsinnscharakter“.
 

Halbfinale: SG BBM Bietigheim – HBW Balingen-Weilstetten 27:23; VfL Gummersbach – TV Neuhausen/Erms 29:24.
 
Spiel um Platz 3: HBW Balingen-Weilstetten – TV Neuhausen/Erms 24:21
 
Finale: SG BBM Bietigheim – VfL Gummersbach 35:28.


Bietigheimer Zeitung

Finaleinzug nach Gala gegen Erstligisten
SG BBM Bietigheim unterliegt bei Beilsteiner Handball-Turnier im Endspiel dem VfL Gummersbach
Für eine große Überraschung beim hochkarätig besetzten Handball-Turnier in Beilstein sorgte Zweitligist SG BBM Bietigheim im Halbfinale mit dem 34:27-Sieg gegen die HBW Balingen-Weilstetten. Das Finale verlor die SG BBM gegen den VfL Gummersbach mit 28:35.

Erstmals hatte die SG Bottwartal zu ihrem Stapler-Rent-Turnier unter dem Motto "Bundesliga unter dem Langhans" drei Erstligisten und mit der SG BBM Bietigheim ein Team aus der Zweiten Liga am Start. In den Halbfinals gab es gleich die erste dicke Überraschung. Bietigheim ließ dem Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten keine Chance und zog mit einem 34:27-Sieg ins Finale gegen Gummersbach ein. Der VfL hatte sich deutlich mit 29:22 gegen den Erstliga-Aufsteiger TV Nellingen durchgesetzt. Nellingen verlor gestern auch das Spiel um Platz drei. Den holte sich Balingen-Weilstetten mit einem 31:24-Sieg.

"Das war über 60 Minuten ein Riesenspiel von der ganzen Mannschaft", meinte der Bietigheimer Neuzugang Timo Salzer zur Partie gegen HBW Balingen-Weilstetten. Der ehemalige Bundesligaspieler der HSG Wetzlar tut der SG BBM sichtlich gut, ist bereits der Chef auf dem Feld und sorgte in Beilstein für Tempo im Spiel. "Ich fühle mich pudelwohl. Die Mannschaft macht es genau so, wie es gemacht werden muss", so Salzer.

Die gestrige Finalniederlage gegen den VfL Gummersbach bewertete auch Salzer als "zu hoch". Das Trainingslager in der Schweiz mit zwei Testspielen, die Rückfahrt am Freitag und die tolle Partie am Samstag gegen Balingen-Weilstetten ging an die Substanz. "Wir haben vorne ganz gut gespielt, aber es hat uns oft ein Schritt gefehlt. Da hat auch die nötige Frische gefehlt", meinte der Mann mit der Nummer acht.

Die Bietigheimer gerieten gegen den VfL Gummersbach schnell mit zwei und dann mit drei, vier Toren in Rückstand. denen sie dann hinterherlaufen mussten. Die erfahrene Mannschaft des VfL war in der ersten Halbzeit mehrfach durch Goran Sprem, Kentin Mahé und vor allem Jan-Lars Gaubatz aus dem Rückraum erfolgreich und schloss Mitte der ersten Halbzeit einige Tempogegenstöße erfolgreich ab.

Die SG BBM blieb aber dran. Robin Haller präsentierte sich in Spiellaune, sorgte mit zwei weiten Pässen auf Christian Heuberger und Christian Schäfer, die beide die Vorlagen zu Toren nutzten, für Begeisterung bei den Zuschauern. Zudem erzielte Haller noch sechs Treffer in den ersten 30 Minuten. In der zweiten Halbzeit ließen bei beiden Teams Kraft und Konzentration nach. Sie boten den Besuchern dennoch ein abwechslungsreiches und interessantes Spiel, in dem die Bietigheimer auf Schlagdistanz blieben, am Ende aber 28:35 verloren.

"Mit dem Gesamtpaket Trainingslager und Turnier kann man zufrieden sein. Jetzt war der Akku leer. Wir haben aber insgesamt einen Riesenschritt gemacht", lobte SG-Coach Jochen Zürn sein Team, das am vergangenen Donnerstag auch noch den Schweizer Zweitligisten TV Altdorf mit 40:29 besiegt hatte.


Marbacher Zeitung

VfL Gummersbach gibt sich keine Blöße

Am Ende hat sich der Handball-Bundesligist VfL Gummersbach beim hochklassig besetzten Vorbereitungsturnier in der Beilsteiner Langhanshalle keine Blöße gegeben. Im Endspiel gegen den Überraschungs-Finalisten SG BBM Bietigheim aus der 2. Bundesliga setzte sich der zwölfmalige Deutsche Meister souverän 35:28 (20:15) durch.
 
Dabei lag der Favorit stets mindestens drei Tore in Führung und konnte in der Schlussphase noch auf sieben Treffer davonziehen. „Wir haben hier zwei Tage lang ein schönes Turnier erlebt. Die Mannschaft hat in beiden Spielen einen tollen Eindruck hinterlassen und gute Vorstellungen abgeliefert“, freute sich Gummersbachs Trainer Emir Kurtagic, dessen Mannschaft sich dank eines 23:18 (13:9) am Vorabend gegen Erstliga-Aufsteiger TV Neuhausen/Erms die Finalteilnahme gesichert hatte. „Momentan fehlen bei uns noch ein paar Prozent, da wir etliche angeschlagene Spieler zu beklagen haben. Umso mehr freut mich dieser Erfolg hier“, meinte Kurtagic rund zwei Wochen vor Saisonbeginn.
 
Erhobenen Hauptes verließen auch die Zweitliga-Spieler der SG BBM Bietigheim die von rund 450 Zuschauern besuchte Halle. Der Lokalmatador hatte zahlreiche Fans mit nach Beilstein gebracht und sich beim Turnier teuer verkauft. Vor allem der 27:23-Sieg im Halbfinale gegen den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten am Samstag war eine echte Überraschung. „Da hat das Spiel in der Abwehr und im Tor gut geklappt. Vorne haben wir überlegt agiert und in den wichtigen Momenten die Tore gemacht“, fasste Christian Schäfer zusammen, der einst das Trikot der HG Steinheim-Kleinbottwar überstreifte und seit 2007 in Bietigheim spielt. Klar, dass ein Besuch im Bottwartal für den Rechtsaußen da etwas besonders ist: „Das war ja fast ein Heimspiel für mich. Man kennt viele Zuschauer und möchte natürlich eine gute Leistung abrufen“, erklärte der 23-Jährige. Und das funktionierte: Trotz des fünftägigen Trainingslagers in der vergangenen Woche in der Schweiz präsentierte sich die SG BBM auch im Endspiel gegen Gummersbach ambitioniert. „Es ist klar, dass es als klarer Außenseiter schwer ist, zu gewinnen. Wenn wir ein paar Fehler vermeiden, ist das Ergebnis aber letztlich nicht so hoch“, meinte ein dennoch zufriedene Christian Schäfer, für den Testspiele gegen Erstligisten inzwischen kaum mehr etwas Besonderes darstellen. „Gegen Balingen haben wir mehrmals gespielt, auf Gummersbach sind wir hier das erste Mal getroffen. Natürlich ist es immer wieder eine Herausforderung gegen höherklassige Teams zu spielen, aber die Nervosität vor der Partie ist nicht mehr so hoch, wie zu Beginn meiner Bietigheimer Zeit.“
 
Platz drei sicherte sich die HBW Balingen-Weilstetten, die sich im kleinen Finale 24:21 gegen den TV Neuhausen durchsetzte. Dabei war Neuhausen in der ersten Hälfte die dominierende Mannschaft und lag lange mit zwei Toren in Führung, Balingen kam nur schleppend in die Partie. Erst als dem Erstliga-Aufsteiger nach und nach die Kraft ausging, nahm die HBW Tempo auf und drehte die Partie. „Sie hatten nach der Niederlage gegen Bietigheim natürlich auch etwas gutzumachen. Das haben sie letztlich geschafft“, schätzte Gero Schmidt, Pressesprecher der SG Bottwartal, ein.
 
Mit rund 90 Arbeitsschichten hatte die SG Bottwartal wie auch im vergangenen Jahr wieder einen hohen Aufwand für einen reibungslosen Turnierablauf betrieben – mit Erfolg: „Das Fazit fällt wieder einmal positiv aus. Der Modus mit vier Mannschaften wurde gut angenommen und Balingen-Weilstetten hat uns bereits mitgeteilt, im nächsten Jahr wieder kommen zu wollen“, freute sich SG-Vorstand Andreas Gramsch, der in diesem Zusammenhang weitere Pläne schmiedet. So soll das Turnier ab 2013 wieder mit vier Mannschaften, dann aber über drei Tage von Freitag bis Sonntag stattfinden. So könnten sich alle Vereine jeweils im direkten Aufeinandertreffen messen.


Heilbronner Stimme - Stimme.de

Auch über 2000 Euro freuen sich die Profis
 
Von unserem Redakteur Klaus Apitz

Kentin Mahé war im Beilsteiner Endspiel gegen Bietigheim mit zehn Toren erfolgreichster Torschütze für den Gewinner VfL Gummersbach.Foto: Alexander Bertok 

Handball - Wie kleine Jungs, die sich über ein paar Euro vom Papa fürs Autowaschen freuen, schauten die Gummersbacher auf den Riesenscheck. Den hatte Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl soeben überreicht, der Betrag von 2000 Euro war darauf eingetragen. Peanuts, wenn man von den mindestens sechsstelligen Jahresgehältern der Handballprofis ausgeht. Doch sie hatten das hochkarätig besetzte Beilsteiner Turnier mit einem 35:28 im Endspiel gegen die SG Bietigheim gewonnen. Und waren sichtlich glücklich über die Belohnung für zwei Tage Arbeit.
 
In der gut gefüllten Langhanshalle erlebten gestern im Finale etwa 400 Zuschauer viele technische Kabinettsstückchen. Es wurde nicht geknüppelt wie in der Bundesliga. Gummersbach hatte schon am Samstag beim 29:22 im Halbfinale gegen den Erstliga-Aufsteiger TV Neuhausen demonstriert, dass es hier um echte Vorbereitung ging, es war Zug in den Aktionen. Und das auch ohne Torjäger Adrian Pfahl, der wegen einer Ellbogenverletzung fehlte. Der 30-Jährige ist im nahen Oberstenfeld aufgewachsen und hat sich bis in Liga eins nach oben gekämpft. "Wir sind einen Schritt weitergekommen", war sein Eindruck, "vor allem in der Abwehr läuft es immer besser."
 
Beim 4:4 hatten die Bietigheimer, die zuvor überraschend den Erstligisten HBW Balingen-Weilstetten ausgeschaltet hatten, letztmals Gleichstand. Lagen aber zur Pause mit 15:20 zurück. Danach ließen es die Gummersbacher schleifen, so dass Bietigheim nach 48 Minuten beim 24:27 noch immer gut dabei war. Erst gegen Ende baute der VfL den Vorsprung noch auf sieben Tore aus. Der Franzose Kentin Mahé mit zehn und Jan-Lars Gaubatz mit acht erfolgreichen Abschlüssen waren dabei die auffälligsten Akteure
 
Bei den Bietigheimern war zu sehen, dass mit den Brüdern Timo und Thorsten Salzer die Qualität gestiegen ist. "Wir haben unseren Hurra-Stil abgelegt, spielen im Angriff überlegter", sagte Trainer Jochen Zürn. Dafür wurde Timo Salzer vom Erstligisten Wetzlar geholt. Er und Andreas Blodig sind zwei starke Ballverteiler, die zudem auch auf den Halbpositionen eingesetzt werden können. Und Robin Haller zeigte gestern mit sechs Toren in der ersten Halbzeit wie schon in der vergangenen Saison seine Qualitäten als Vollstrecker.
 
Die Bietigheimer Offensivstärke hatten die Balinger am Samstag im Auftaktspiel zu spüren bekommen. Sie verloren überraschend mit 23:27. Ein enttäuschter HBW-Trainer Rolf Brack sprach von einem "ernüchternden Auftritt, das war heute der Tiefpunkt." Die Balinger kommen nicht in Tritt, und bis zum Saisonauftakt sind es nur noch zwei Wochen. Das Problem ist wie jedes Jahr dasselbe. Brack hat damit zu kämpfen, dass ihm die Besten weggekauft werden. Diesmal sind sieben aus dem Kader der vergangenen Saison zu ersetzen. "Und dann hat sich auch noch mein Kapitän Wolfgang Strobel verletzt", klagt er. Gestern im Spiel um Platz 3 gegen Neuhausen reichte es aber immerhin zu einem 24:21.

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