Ludwigsburger Kreiszeitung
Jubel in Bietigheim: Zweite Liga mit SG BBM
Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim hat frühzeitig sein Saisonziel erreicht. Durch einen 30:26 (15:10)-Sieg gegen die HG Saarlouis haben sich die Bietigheimer für die ab der kommenden Saison eingeführte eingleisige 2. Bundesliga qualifiziert.
„Heute lassen wir es richtig krachen“, verriet ein stolzer SG-Trainer Jochen Zürn, nachdem seine Mannschaft die Saarländer in die Knie gezwungen hatte.
Mit den jetzt erzielten 40 Punkten ist die SG BBM sicher in der neuen 2. Liga dabei. Vielleicht geht sogar noch mehr: Nach den Niederlagen des Bergischen HC und des TV Hüttenberg sind die Bietigheimer dem Spitzenduo bis auf drei Punkte auf die Pelle gerückt.
Die SG lag im Duell der angriffsstärksten Teams der Liga vor 1000 Zuschauern schnell mit 4:1 in Front (5. Minute), doch die Gäste konterten und glichen in der 14. Minute (6:6) durch Spielmacher Danijel Grgic aus.
Dass den wurfgewaltigen Saarländern bis zur Halbzeitpause nur noch mickrige vier Treffer gelangen, war neben der gut funktionierenden SG-Abwehr vor allem Torhüter Mathias Lenz zu verdanken. Mit unglaublichen Paraden brachte Lenz die HGS-Angreifer schier zur Verzweiflung. Rechtsaußen Christian Schäfer nutzte die Verwirrung der Gäste und sicherte seinem Team mit drei blitzsauberen Kontern eine 15:10-Halbzeitführung.
Ein Blitzstart nach der Pause mit Toren von Nico Kibat, Schäfer und Philipp Schulz, dem mit sechs Treffern erfolgreichsten Torschützen, brachte der SG nach 33 Minuten eine Acht-Tore-Führung (18:10).
Erst jetzt wachte die HGS auf und kam, angetrieben vom Kroaten Grgic, bis auf 19:15 (39.) heran. Plötzlich wirkten die Gastgeber nicht mehr souverän, leisteten sich Ballverluste und schlossen ihre Angriffe zu früh ab.
Diese Schwächephase nutzten die um die Qualifikation für die eingleisige Zweite Liga ringenden Gäste und verkürzten fünf Minuten vor Spielende mit einem 4:0-Lauf auf 27:25. Mit einem seiner gefürchteten Kracher zerstörte SG-Rückraumschütze Schulz Saarlouis’ Träume von einem Punktgewinn. Zwar kam die HGS durch ihren besten Schützen André Lohrbach nochmals heran, doch Patrick Zieker und Sebastian Knierim sorgten mit ihren Toren für die endgültige Entscheidung.
SG BBM: Lenz, Krotz, Haller (2), Kibat (3/3), Knierim (2), Heuberger (2), Schäfer (5), Bühler (4), Blodig (2), Freudl (1), Zieker (3), Schulz (6), Auer.
Bietigheimer Zeitung
Torwart Lenz ist der große Rückhalt
In der Zweiten Handball-Bundesliga besiegt Bietigheim die HG Saarlouis mit 30:26 (15:10)
Im Duell der beiden treffsichersten Mannschaften der Zweiten Liga Süd überragten die Torhüter Mathias Lenz von der SG BBM und Jan Peveling von der HG Saarlouis. Bietigheim gewann 30:26 (15:10).
Ein Abend wie gemalt für die SG BBM Bietigheim: Tolle Stimmung in der Halle am Viadukt, allerletzte Zweifel an der Qualifikation zur neuen eingleisigen Zweiten Liga beseitigt, am siebtletzten Spieltag die 40-Punkte-Marke geknackt und als erstes Team in dieser Saison die 900-Tore-Grenze überschritten. Das gelang Christian Schäfer in der 38. Minute mit seinem Tor zum 19:11. Da sich der Bergische HC und der TV Hüttenberg zeitgleich Auswärtsniederlagen leisteten, verkürzten die Bietigheimer zudem den Abstand auf das Führungsduo und hat gute Chancen, sogar noch den zweiten Platz und damit die Aufstiegsspiele zu erreichen. Kein Wunder, dass Trainer Jochen Zürn ankündigte: "Heute lassen wir es richtig krachen."
Im Mittelpunkt der Ovationen stand SG-Schlussmann Mathias Lenz, der ebenso wie sein Torwart-Kollegen Jan Peveling von der HG Saarlouis zum besten Spielers eines Teams gewählt wurde. Lenz hielt mehrfach sensationell und war entscheidend daran beteiligt, dass den Gästen in der ersten Halbzeit nur zehn Treffer gelangen. "Er hat hervorragend gehalten und Unglaubliches geleistet", lobte Trainer Zürn seinen Keeper. Der ging höchst professionell mit der ein paar Tage zuvor verkündeten Trennung zum Saisonende um und hielt Wort, wonach er bis zum letzten Spiel alles für die SG BBM geben werde,
Sein Kollege Peveling von der HG Saarlouis verhinderte eine höhere Niederlage seines Teams. Das gab sich trotz eines deutlichen Rückstands zu Beginn der zweiten Halbzeit beim 10:18 nicht auf und war in den Schlussminuten beim 28:26 auf zwei Treffer dran. Die individuelle Klasse, die Qualität und die Physis gaben den Ausschlag zugunsten der Bietigheimer, die eine starke Abwehrleistung boten. So war Danijel Grgic nur zweimal per Siebenmeter erfolgreich, auch die Trefferquote von Daniel Fontaine, dem besten Feldtorschützen der Liga hielt sich mit fünf Treffern in Grenzen.
"Wir haben hervorragend Abwehr gegen die Angriffswucht von Saarlouis gespielt. Was wir besser machen müssen, ist die leichten Fehler zu vermeiden. Mit einem besseren Abschluss hätten wir höher gewinnen können. Ich bin aber einfach rundum zufrieden", lobte Zürn seine Mannschaft. Im Bietigheimer Angriff sorgte der pfeilschnelle Rechtsaußen Christian Schäfer mit seinen Toren nach Tempogegenstößen für die Highlights.
Den Gastgebern gelang ein Start nach Maß. Mit Entschlossenheit, Effektivität und Konsequenz schlossen sie ihre ersten vier Angriffe mit Toren ab und führten schnell mit 4:1. Die um jeden Punkt für die Qualifikation ringenden Gäste aus dem Saarland fanden sich aber schnell besser zurecht, holten einen 3:6-Rückstand auf.
Mit ein paar personellen Wechseln sorgte Zürn wieder für Klarheit im Spiel seines Teams, das sich über 9:6 und 12:9 bis zur Pause auf 15:10 absetzte. Ein Debakel bahnte sich für die HGS an, als die Zürn-Truppe die ersten Minuten der zweiten Halbzeit im Eiltempo auf 18:10 davonzog. "Da haben wir schlecht angefangen", räumte HGS-Trainer Andre Gulbicki hinterher ein. Doch die Saarländer fingen sich, steckten auch die Rote Karte gegen den robusten Ingars Dude weg (42.) und kamen langsam immer näher. Mit der Umstellung auf eine 5:1-Deckung bereiteten sie den Bietigheimern mehr und mehr Probleme. Die Spannung unter den Zuschauern und auf dem Spielfeld nahm in der Schlussphase immer mehr zu, denn beim 25:27 war Saarlouis auf zwei Toren dran.
Mehr ließen die Bietigheimer aber nicht zu. Philipp Schulz, mit seiner Wucht ein wichtiges Element gegen die offensivstarken Gäste, sorgte mit einem seiner berüchtigten Distanzwürfen für das 28:25. Als die HGS erneut verkürzt hatte, beendete der junge Patrick Zieker mit seinem vierten Tor zum 29:26 auch letzte leise Zweifel daran, dass die SG BBM das Spiel gewinnen könnte.
"Bietigheim war die bessere Mannschaft, hat toll und schnell nach vorne gespielt. Ihr Sieg war verdient. Wir haben alles gegeben und gemacht was wir konnten und haben gegen starke Bietigheimer nur mit vier Toren verloren. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Gästetrainer Gulbicki.