Bietigheimer Zeitung
Torhüter Lenz wehrt sechs Siebenmeter ab SG BBM verliert in Friesenheim mit 25:29
Auf Platz eins der 2. Handball-Bundesliga hat die SG BBM Bietigheim der TSG Friesenheim verholfen, vertreiben konnte sie die Pfälzer von dort nicht und verlor 25:29 (13:17). Die TSG vergab sechs Siebenmeter.
Nach dem Sieg gegen den TV Hüttenberg eine Woche zuvor schafften die Bietigheimer Handballer die nächste Überraschung nicht und unterlagen vor 1210 Zuschauern bei der TSG Friesenheim, die ihren neunten Sieg im zehnten Heimspiel der laufenden Saison feierte und ihre Heimbilanz auf 19:1 Punkte ausbauten.
ZUR BILDERGALERIE
Auch an diesem Spieltag erhielt Friesenheim Schützenhilfe, diesmal durch den Leichlinger TV, der Hüttengerg einen Punkt abtrotzte.
"Wir haben zu Recht und verdient bei einem absoluten Spitzenteam verloren, das uns in allen Belangen überlegen war. Vom Ergebnis her können wir zufrieden sein", kommentierte der Bietigheimer Trainer Jochen Zürn die Niederlage. "Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keine Vorwürfe machen. Wir haben einfach nicht gut in der Abwehr gespielt und dadurch auch keine gute Torhüterleistung zugelassen", sagte Zürn.
Dass die Niederlage für die Gäste nicht deutlicher ausgefallen ist, lag allerdings auch an SG-Torwart Mathias Lenz und an der Schwäche der Friesenheimer von der Siebenmeterlinie. Philipp Grimm, Gunnar Dietrich, Frank Müller, Niklas Ruß und Benjamin Matschke gleich zweimal scheiterten mit ihren Strafwürfen am Bietigheimer Torwart.
"Pevnev hat uns viele Schwierigkeiten bereitet, fünf oder sechs Siebenmeter rausgeholt und auch noch zwei, drei Zeitstrafen", lobte Zürn den russischen Nationalspieler Evgenji Pevnev, der an seinem 21. Geburtstag fünf Treffer gegen die SG BB erzielte. Der andere, der den Bietigheimer große Probleme bereitete, war der lange Gunnar Dietrich, der offensiv halbrechts und in der Abwehr neben Pevnev agierte. "Er hat bei seiner Spielführung viele richtige Entscheidungen getroffen", sagte der SG-Trainer über den Spielmacher.
TSG-Trainer Thomas König musste mit Niels Brandt, der im Aufbautraining ist und erst im März wieder spielen kann, sowie Mindaugas Veta, der sich im Training an der Schulter verletzt hat, auf zwei Linkshänder im Rückraum verzichten. Bei der SG BBM fiel nur Sebastian Knierim (Mittelhand gebrochen) aus.
Die TSG Friesenheim, erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder Spitzenreiter, wurde gleich ihrer Tabellenposition gerecht und führte nach sieben Minuten mit 5:0. Erst nach weiteren 29 Sekunden gelang Philipp Schulz der erste Treffer für die Gäste, die sich langsam ins Spiel reingefunden hatten und den Friesenheimern mächtig Paroli boten. Vor allem nach dem 6:10 gaben sie Gas und holten schnell drei Tore zum 9:10 auf. Zur Pause führte die TSG beim 17:13 dann wieder mit vier Toren. In der zweiten Halbzeit blieben die Bietigheimer bis zum 18:16 dran, kassierten dann aber fünf Treffer in Folge und lagen nach 41 Minuten erstmals mit sieben Toren hinten. Diese Differenz hatte auch beim 27:20 und 29:22 Bestand. Als Müller drei Minuten vor Spielende zum 29:22 getroffen hatte, stellten die Gastgeber ihre Torproduktion ein und gestatteten der SG BBM noch drei Treffer durch Andreas Blodig, Robin Haller sowie Nico Kibat, und damit eine deutliche Resultatsverbesserung. Kibats Siebenmetertor Sekunden vor Schluss war der 600. Saisontreffer der SG BBM.
Statistik
TSG Friesenheim: Klier, Pfeiffer; Grimm (5), , Dietrich (5), Müller (2), Pevnev (5), Ruß (2/1), Matschke (3), Ancsin (4), Becker (2), Dissinger, Gaubatz (1).
SG BBM Bietigheim: Krotz, Lenz; Haller (2), Heuberger, Bühler (5), Schulz (2), Auer (1), Blodig (4/3), Kibat (1/1), Bauer (2), Hinz (1), Schäfer (4), Löffler, Freudl (3); Schiedsrichter: Barwig/Stilz
(Bad Sobernheim); Zuschauer: 1210.
Ludwigsburger Kreiszeitung
SG-Team lässt sich vom Spitzenreiter überlaufen
Bietigheim-Bissingen/Friesenheim – Für die Handballer der SG BBM Bietigheim gab es beim Tabellenführer der 2. Bundesliga nichts zu holen. Gegen TSG Friesenheim verlor der Tabellenzwölfte 25:29.
„Friesenheim ist wirklich das momentane Topteam der Liga“, musste SG-Trainer Jochen Zürn den Leistungsunterschied anerkennen.
Bereits in der Anfangsphase zementierten die Gastgeber mit dem 5:0 einen Vorsprung, den die SG trotz großen Einsatzes nicht aufholen konnte. „Da haben wir uns überlaufen und zu schnell den Schneid abkaufen lassen“, so Zürn, der seinem Team dennoch keinen Vorwurf machen wollte.
Schwachstellen gab es allerdings im Angriff, wo die SG-Werfer gegen den überragenden Friesenheimer Torwart Kevin Kierl ein ums andere Mal das Nachsehen hatten. Auch die Abwehr stand gegen den mächtigen Kreisläufer Evgeni Pevnov, der fünf Treffer selbst besorgte und sechs Siebenmeter herausholte, zu oft auf verlorenem Posten. Nach der Halbzeit gelang es der Zürn-Truppe dennoch, zwischenzeitlich auf 18:16 aufzuschließen.
Als dann aber eine weitere Chance nach einem Tempogegenzug leichtfertig vertan wurde, zog der Tabellenführer, der sein „bestes Spiel der Saison“ ablieferte (so TSG-Trainer Thomas König), vorentscheidend auf 23:16 davon.
SG BBM: Lenz, Krotz; Haller (2), Kibat (1/1), Heuberger, Schäfer (4), Bühler (5), Bauer (2), Blodig (4/3), Hinz (1), Freudl (3), Löffler, Auer (1), Schulz (2).