sgbbm_huettenberg.jpgGelnhäuser Tageblatt

Lange Pause für Stelzenbach
Hüttenberger Kreisläufer fällt mit doppeltem Bruch der Mittelhand aus - TSG Friesenheim übernimmt Tabellenführung

Bereits zur Pause lag der TV Hüttenberg beim Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim beim 18:10-Zwischenstand schon vorentscheidend zurück. Da nutzte es auch wenig, dass die Hessen den zweiten Durchgang noch mit 18:15 für sich entschieden. Die Schwaben schlugen den Tabellenführer der 2. Handballbundesliga Süd verdient mit 33:28. Bitter, dass die Hessen nicht nur die zwei Punkte, sondern auch Kreisläufer Christian Stelzenbach mit doppelten Bruch der Mittelhand verloren.

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Ungefähr zehn Wochen wird TVH-Trainer Jan Gorr auf Stelzenbach verzichten müssen. Der Kreisläufer blieb, ähnlich wie Spielmacher Florian Laudt unlängst im Training, bei einer unglücklichen Aktion mit der Hand im Trikot eines Gegenspielers hängen. "Stelze" merkte nach Angaben seines Trainers sofort, dass in der Situation in Minute 36 (20:15) in der Hand etwas kaputt gegangen war. Der angehende Arzt muss im Laufe der nächsten Woche erst eine Operation über sich ergehen lassen, bevor er acht bis zehn Wochen Reha in Kauf nehmen muss, je nach Verlauf der Heilung.

"Da wurde es noch einmal schwieriger für uns, da auch Andreas Scholz schon mit Rot auf der Tribüne saß", blickte Gorr zurück. Der Linkshänder hatte einen Tempogegenstoß der Hausherren nach Ansicht der Schiedsrichter mit einem Griff in den Wurfarm des Gegenspielers dermaßen rabiat gestoppt (10:8, 20.), dass diese Scholz direkt vom Feld schickten. "Eine sehr, sehr harte Entscheidung", befand sein Trainer später. Bis dahin lag der TVH noch auf Schlagdistanz, hatte zuvor bis zum 1:4 (8.) sogar den wesentlich besseren Start erwischt. "Nur da haben wir eigentlich richtig verteidigt, es war dann aber klar, dass die SG besser ins Spiel finden würde", meinte Gorr zur Aufholjagd der Bietigheimer.

SG Bietigheim -

TV Hüttenberg 33:28

Nach dem 5:5 (11.) kam der Angriffsmotor der Hessen immer mehr ins Stocken, die Konzentration beim Abschluss sank beträchtlich, Laudt glich beim 8:8 (17.) zum letzten Mal aus. Bis zum Wechsel trafen die Hessen nur noch durch Tomek Jezewski vom Punkt und durch Michael Stock. Stock bestätigte mit sieben Toren seine zuletzt stark ansteigende Form. "Bis zum 13:10 in der 24. Minute war der Rückstand noch nicht dramatisch, doch dann haben wir uns in der Zeit bis zur Pause sprichwörtlich die Butter vom Brot nehmen lassen und das Spiel in dieser frühen Phase schon verloren", sah Gorr in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte die Schlüsselsequenz des Spiels. Neben mangelnder Kaltschnäuzigkeit im Angriff, verlor nun auch die Deckung des Tabellenführers den Faden, agierte insgesamt zu nachlässig. Das Fehlen von Scholz war augenscheinlich. Dazu kam, dass es der Gast nicht verstand, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und damit die überfallartigen Angriffe der Hausherren zu verschleppen. Andreas Boldig, mit zehn Toren bester Schütze der Gastgeber, stellte die klare 18:10-Halbzeitführung her.

Nach dem Wechsel kam Hüttenberg bei den weiter konzentriert und körperlich stark agierenden Schwaben nicht mehr heran. Linksaußen Stock, neben Spielmacher Laudt noch der beste TVH-Akteur, verkürzte mit einem Doppelschlag noch einmal auf einen Vier-Tore-Rückstand (29:25, 55.), doch ließen sich die Schützlinge von SG-Coach Jochen Zürn vor den inzwischen restlos begeisterten 1200 Zuschauer in der Sporthalle am Viadukt nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen. "Da war vielleicht noch einmal etwas möglich, doch wir haben nach dem Wechsel einfach zu oft Fehlentscheidungen im Angriff getroffen. Bietigheim hat weite Phasen wie aus einem Guss agiert, wir nicht", so der Hüttenberger Trainer.


Im StenogrammBietigheim: Lenz, Krotz (39. - 46.); Haller, Kibat, Heuberger (2), Schäfer (4), Bühler (2), Bauer, Blodig (10/6), Hinz (5), Freudl (4), Löffler, Auer (1), Schulz (5).

Hüttenberg: Redwitz (16. - 30., ab 52.), Ritschel; Faulenbach (n.e.), A. Lex (1), Laudt (6), Stelzenbach (1), Jezewski (8/4), Rigterink, S. Lex, Scholz (1), Bepler, Langenbach (1), Billek (3), Pausch, Stock (7)

Schiedsrichter: Kaiser/Schmitz (Linkenheim/Eggenstein) - Zuschauer: 1200 - Zeitstrafen: 12:6 Minuten - Rote Karte: Scholz (wg. Foulspiels, 19.) - Siebenmeter: 8/6:6/4

 

Bietigheimer Zeitung

SG BBM stürzt Spitzenreiter
Bietigheimer Zweitliga-Handballer schlagen den TV Hüttenberg mit 33:28

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben den TV Hüttenberg mit einem 33:28 (18:10) vom Tabellenthron gefegt - dank einer Galavorstellung in Hälfte eins und eines bärenstarken Andreas Blodig.

Die Schlusssirene wollte Jochen Zürn nicht mehr abwarten. Bereits zwei Minuten vor Spielende lief der Trainer der SG BBM die Bietigheimer Auswechselbank ab und herzte jeden einzelnen Spieler, wohl wissend, dass beim Zwischenstand von 33:27 nichts mehr anbrennen konnte. Die insgeheim erhoffte Überraschung gegen den bisherigen Spitzenreiter TV Hüttenberg war wenig später endgültig Realität. Und der erste Sieg im neuen Handball-Jahr fiel mit einem Vorsprung von letztlich fünf Toren sogar recht deutlich aus. "Das war ein optimaler Start nach der Winterpause", erklärte Zürn.

Sein Team hatte gegen den Meisterschaftskandidaten Großes geleistet. Vor allem in der ersten Hälfte boten die Bietigheimer vor den 1200 Zuschauern eine Galavorstellung. Der Heimerfolg hatte freilich mehrere Väter. Der Innenblock mit Christian Heuberger und Steffen Bühler verteidigte exzellent und ließ die Hüttenberger Offensive kaum zur Entfaltung kommen, Keeper Mathias Lenz zeigte eine Parade nach der anderen und gewann klar das Torwart-Duell gegen die Hüttenberger Matthias Ritschel und Jan-Steffen Redwitz, und Andreas Blodig machte seine bisher beste Partie im Trikot der SG BBM.

Der 22-Jährige spielte für den grippegeschwächten Nico Kibat auf der Spielmacher-Position fast durch und war mit zehn Treffern, darunter sechs Siebenmetern, bester Bietigheimer Torschütze. "Dank seiner Spielintelligenz, Schnelligkeit und Qualität hatte er immer gute Antworten auf die offensive Abwehr des Gegners parat. Das wär höchstes Zweitliga-Niveau. Er hat heute unterstrichen, warum wir den Kerl nach Bietigheim geholt haben", sagte Zürn und zollte neben Blodig auch Schlussmann Lenz ein Sonderlob: "Die beiden haben aus einer hervorragenden Mannschaft noch ein bisschen mehr herausgeragt."

In den ersten sieben Minuten sah alles noch ganz anders aus: Die nervös und hektisch beginnende SG BBM erlaubte sich viele technische Patzer und lag schnell mit 0:3 und 1:4 zurück. Doch dann gewann Bietigheim die Sicherheit zurück, kam mit der 3-2-1-Deckung des Gegners besser zurecht und spielte sich bis zur Pause in einen Rausch. Nach elf Minuten hatten die Gastgeber den Ausgleich zum 5:5 geschafft, durch Christian Schäfers Tor zum 8:7 ging Bietigheim erstmals in Führung (16). Aufregung gab es in der 20. Minute, als Hüttenbergs Andreas Scholz am Kreis Heuberger nach einem Tempogegenstoß einen Schubser gab und dafür von den Unparteiischen die Rote Karte sah. "Ich finde die Entscheidung überhart, eine Zeitstrafe wäre okay gewesen", sagte TVH-Coach Jan Gorr später.

Schritt für Schritt bauten die Zürn-Schützlinge ihren Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 18:10 aus. Zwischen der 17. und 30. Minute ließ die SG BBM nur ganze zwei Gegentreffer zu - eine erstklassige Bilanz. Wie so oft in dieser Saison begann die zweite Hälfte mit einer Bietigheimer Schwächephase und einigen Unkonzentriertheiten - mit dem Effekt, dass die Hessen bis zur 35. Minute auf 15:19 verkürzten. "Da sind wir leicht ins Wanken geraten, aber dann haben wir gezeigt, dass wir körperlich dagegenhalten und kühlen Kopf bewahren können", erklärte Zürn. Die SG BBM intensivierte nun wieder ihren Widerstand und hielt den Gegner auf Distanz. Für die Vorentscheidung sorgte Blodig mit einem Doppelpack zum 29:22 (52./53.).

Für Sebastian Knierim, der nach seinem Handbruch nur zuschauen konnte, war der glanzvolle 33:28-Heimerfolg seiner Teamkollegen zugleich das perfekte Geschenk zum 27. Geburtstag. "Heute genießen wir den Sieg, am Sonntag steht das Videostudium an, und am Montag werden wir wieder hart trainieren und uns auf das Spiel in Friesenheim vorbereiten", sagte Zürn. Die TSG ist, dank der Bietigheimer Schützenhilfe, seit gestern neuer Zweitliga-Tabellenführer. Eine gute Voraussetzung für die nächste Bietigheimer Überraschung?

Statistik

SG BBM Bietigheim: Lenz, Krotz (Tor); Haller, Kibat, Heuberger (2), Schäfer (4), Bühler (2), Bauer, Blodig (10/6), Hinz (5), Freudl (4), Auer (1), Schulz (5), Löffler.

TV Hüttenberg: Ritschel, Redwitz (Tor), Andreas Lex (1), Laudt (6), Stelzenbach (1), Jezewski (8), Rigterink, Stefan Lex, Scholz (1), Bepler, Langenbach (1), Billek (3), Pausch, Stock (7).

Siebenmeter: 8/6 - 6/4; Zeitstrafen: 6 - 3; Rote Karte: Scholz (TV Hüttenberg/20.); Schiedsrichter: Frank Kaiser, Marc Schmitz (Linkenheim/Eggenstein); Zuschauer: 1200.


Ludwigsburger Kreiszeitung

SG lässt die Krise hinter sich
Bietigheim-Bissingen – Paukenschlag durch die Zweitbundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim. Mit einem nie erwarteten 33:28 (18:10)-Sieg bezwangen die Schützlinge von Trainer Jochen Zürn den Tabellenführer TV Hüttenberg und schafften damit den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle.

War das der Befreiungsschlag für die zuletzt so häufig gebeutelte SG-Truppe? Jedenfalls kamen die 1200 Zuschauer in der Viadukthalle aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zwar gingen die Gäste mit 3:0 in Führung, danach gab es bis zur 16. Minute (8:8) ein ausgeglichenes Spiel. In den restlichen 14 Minuten bis zur Halbzeit zogen die Gastgeber mit einem unwiderstehlichen Zwischenspurt auf 18:10 davon.
Angetrieben von dem überragenden Andreas Blodig, mit zehn Toren erfolgreichster SG-Torschütze, wurde die viel gepriesene Gäste-Deckung ein ums andere mal düpiert. Besonders die schnellen und trickreichen Außen Christian Schäfer und Mathias Hinz entwischten immer wieder ihren Gegnern. In der Abwehr sorgten ein überragend haltender Mathias Lenz sowie der starke Mittelblock dafür, dass der Tabellenführer in der ersten Halbzeit gerade mal zehn Treffer erzielte.

Zu Beginn der zweiten Hälfteverkürzten die Hüttenberger binnen vier Minuten den Rückstand auf vier Tore. Doch der für Christoph Auer eingewechselte Pierre Freudl und Rückraumkanonier Philipp Schulz sorgten mit ihren Toren dafür, dass die Gäste bis Spielende nie näher als vier Tore herankamen.
SG-Trainer Zürn war nach dem Spiel hochzufrieden: „Ich freue mich besonders, dass sich die intensive Trainingsarbeit der vergangenen Wochen in diesem wichtigen Spiel ausgezahlt hat.“
SG BBM: Lenz, Krotz; Haller, Kibat, Heuberger (2), Schäfer (4), Bühler (2), Bauer, Blodig (10/6), Hinz (5), Freudl (4), Auer (1), Schulz (5).

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