pk.jpgMarbacher Zeitung

"Mit diesen Strukturen ist die Erste Bundesliga möglich"

Der neue Trainer Uwe Rahn sieht großes Potenzial bei der SG BBM Bietigheim - Mehr Punkte und Heimstärke als Ziele für die neue Saison

Bietigheim. Bei den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim bricht nach vier Jahren mit Severin Englmann eine neue Zeitrechnung an. Mit Uwe Rahn hat ein erfahrener Trainer das Kommando übernommen, der als Fernziel die Erste Handball-Bundesliga ausgibt.


Es waren große Worte, die der erste Vorsitzende Claus Stöckle bei der Präsentation des neuen SG-Coaches auf der Pressekonferenz am gestrigen Spätnachmittag in den Mund nahm. Von einer "Zäsur in der Zweitligageschichte" und "einer neuen Etappe" war die Rede, die man mit Uwe Rahn nun beginnen wolle. Der so Gepriesene gab das Lob postwendend zurück: Der Verein sei familiär, aber dennoch professionell strukturiert, so dass man an höhere Ziele glauben könne. "Hier ist in absehbarer Zeit Erstliga-Handball möglich", erklärte er.

Für die im September beginnende nächste Runde formuliert Rahn jedoch erst einmal bescheidene Ziele. Auf einen bestimmten Tabellenplatz will er sich nicht festlegen lassen. "Mehr Punkte als in der vergangenen Saison" will er holen. Die vergangene Spielzeit beendete die SG mit einem negativen Saldo von 33:35 Zählern, was jedoch zu Rang sieben reichte. Zwei weitere Vorgaben hat er seinem neuen Team gemacht: Man könne Spiele verlieren, müsse aber stets die erwartete Leistung bringen. Zudem will der 48-Jährige die Sporthalle am Viadukt wieder zu einer Festung ausbauen und zu Hause möglichst eine weiße Weste bewahren.

Von seiner Philosophie her ist der Pädagoge ein Verfechter des schnellen Spiels. "Unsere Spielweise soll den Zuschauern Spaß machen", sagt Rahn, der selbst als Spielmacher bei den früheren Zweitliga-Vereinen VfL Heppenheim und TuS Griesheim aktiv war und zuletzt den Ex-Zweitligisten SG Leutershausen trainiert hat. Der Coach wünscht sich viele Tore, ohne dabei die Deckung zu vernachlässigen. "Wir spielen aus einer 6:0-Deckung, die aber offensiv angelegt ist und bisweilen den Gegner auch zum Torabschluss provozieren soll."

Neu ist auch bei der SG BBM Bietigheim, dass Rahn ein Team um die Mannschaft geformt hat. Co-Trainer ist der zweitligaerfahrene Jochen Zürn, der diesen Posten schon bei der damaligen TSG Oßweil innehatte und als langjähriger Trainer der Frauen der HG Steinheim-Kleinbottwar im Bottwartal kein Unbekannter ist. "Ich kenne ihn noch als Spieler", sagt Rahn. Zürn soll sich vor allem um die Torhüter kümmern und hat einen Schwerpunkt im Bereich Spielbeobachtung und -vorbereitung. Der bisherige Co-Trainer Jens Rith ist zum Teammanager geworden. Er soll Rahn im Umfeld der Mannschaft organisatorisch entlasten, da der sechsfache Familienvater im knapp 100 Kilometer entfernten Weinheim an der Bergstraße wohnt. "Er hat einen guten Draht zu den Spielern", lobt der neue Chefcoach. Zum Team gehört weiterhin Marco Wolf, der sich vor allem um die Videobeschaffung und die Organisation der Auswärtsfahrten kümmern soll.

Auch in der Mannschaft der SG hat es einen Umbruch gegeben. Sieben Spieler haben das Team verlassen, vier neue sind hinzugekommen. Am härtesten treffen den Zweitligisten der Weggang von Torjäger Jeremias Rose zum Nord-Zweitligisten Eintracht Hildesheim und der Abgang des Spielmachers Sandro Catak. Dessen Nachfolger soll Nico Kibat werden, der von der TSG Friesenheim gekommen ist. "Er ist torgefährlich, hat aber auch ein gutes Auge für seine Mitspieler", lobt Rahn. Auf Linksaußen soll Jochen Bauer, der vom Regionalligisten TSV Neuhausen Erms kommt, die Alternative zu Mathias Hinz bilden. Für die Rechtsaußenposition wurde Sebastian Knierim von der HG Oftersheim-Schwetzingen verpflichtet. Beide neuen Außenspieler gelten als konterstark und abschlusssicher. Vierter Neuzugang ist der wurfgewaltige Patrick Rothe, der vom Ligarivalen TV Bittenfeld zur SG kommt.



Ludwigsburger Kreiszeitung

Leises Klopfen am Tor zur Bundesliga

Bietigheim-Bissingen – Die Zeit der Bescheidenheit bei den Handballern der SG BBM Bietigheim ist vorbei. Mit neuem Trainer und neuem Teammanager hat sich der Zweitligist, vorerst intern, neue Ziele gesetzt. „Warum sollen wir unser Auge nicht auf die erste Bundesliga richten?", fragt Uwe Rahn.

Fünf Wochen intensive Vorbereitung liegen hinter der Mannschaft und ihrem Coach, der einst den Traditionsclub SG Leutershausen trainierte und der die Bietigheimer nun zu neuen Ufern führen will.

Die Vorzeichen stehen gut, im Konzert der Spitzenvereine der 2. Bundesliga mitzuspielen. Nach der gerade abgeschlossenen Fusion mit den Bissinger Regionalligafrauen, die der SG-Vorsitzende Claus Stöckle als „notwendige Weiterentwicklung“ bezeichnete, ist die Spielgemeinschaft komplett und fühlt sich nun auch sportlich für die Zukunft gerüstet.
Immerhin 33 Jugend- und zwölf Aktivenmannschaften spielen fortan unter dem Dach des Vereins mit der etwas holprigen Bezeichnung SG BBM (für Bietigheim-Bissingen-Metterzimmern).

Trainer Uwe Rahn hätte sich keinen schöneren Einstand wünschen können. „Es war die absolut richtige Entscheidung“, schwärmte der 48-jährige Gymnasiallehrer gestern während der offiziellen Saisoneröffnung im Hause des Hauptsponsors. Er habe, so Rahn, „ein familiäres Umfeld vorgefunden, in dem alle Aufgaben organisiert und gut strukturiert sind“. Von Beginn an sei ihm ein „Mitspracherecht“ in der Spielersuche eingeräumt worden. Das Ergebnis könne sich sehen lassen. Bei nur vier Neuzugängen sei der Umbruch keine „Runderneuerung“, aber immerhin tiefgreifend genug, den Abgang der Leistungsträger Jeremias Rose und Sandro Catak zu verkraften.

Rahn, der in seiner Arbeit vom neuen Teammanager Jens Rieth und Co-Trainer Jochen Zürn unterstützt wird, ist zuversichtlich, dass Sebastian Knierim in die Rolle von Torjäger Rose hereinwächst. Der Weggang von Catak müsse auf mehreren Schultern kompensiert werden. Neuzugang Nico Kibat, der vom Zweitligisten TSG Friesenheim wechselte, sei zwar nicht so torgefährlich wie Catak, spielerisch und technisch aber „sicher gleichwertig“ und habe im Deckungsblock sogar „bessere Qualitäten“ (Rahn).

Mit einem Etat, der im „Durchschnitt der 2. Liga“ (Stöckle) angesiedelt ist und zwischen 500 000 und 600 000 Euro liegen dürfte, will sich die neu formierte SG BBM behaupten. In der vorigen Saison, so betonte der Leiter des Bundesligateams, Alexander List, sei keine Mannschaft vor Bietigheim gewesen, die einen niedrigeren Etat gehabt habe. Einen Platz besser als in der Vorsaison, als bei negativem Punktekonto Tabellenrang sieben heraussprang, visiert das Trainertrio an.
Unterstützt werden die Bietigheimer Handballer auch künftig von der ortsansässigen Firma Olymp. Deren Chef Eberhard Bezner kann sich mit dem mittelfristigen Ziel Bundesligaaufstieg durchaus anfreunden. „Ich erwarte Platz vier bis sechs, ich wünsche mir Platz zwei bis vier und ich hoffe auf Platz eins“, formulierte der Sponsor, der zwar keine finanzielle Versprechungen machen wollte, aber durchaus Perspektiven aufzeichnen konnte: „Wenn ihr in der ersten Liga spielt, sind wir dabei", sagte Bezner und fügte hinzu: „Fest steht, dass dann auch Unterstützung fließen würde von anderen Sponsoren, für die grundsätzlich nur die erste Bundesliga interessant ist“. Nicht nur für Vorstand Claus Stöckle ein weiterer Ansporn, „jungen und älteren Spielern die Motivation zu geben, am Tor zur Bundesliga anzuklopfen“.

Termine der Heimspiele: 13. 9. HG Oftersheim-Schwetzingen (20 Uhr); 27. 9. TV Bittenfeld (20 Uhr); 10. 10. ThSV Eisenach (20 Uhr); 25. 10. HC Erlangen (20 Uhr); 9. 11. TSG Groß-Bieberau (17 Uhr); 22. 11. HSC 2000 Coburg (20 Uhr); 29. 11. Bergischer HC (20 Uhr); 10. 12. 1. SV Concordia Delitzsch (20 Uhr); 20. 12. HR Ortenau (20 Uhr); 27. 12. TV 05/07 Hüttenberg (20 Uhr); 14. 2. 2009 Tuspo Obernburg (20 Uhr); 1. 3. HSG Düsseldorf (17 Uhr); 14. 3. TSG Münster (20 Uhr); 28. 3. TSG Friesenheim (20 Uhr); 13. 4. Leichlinger TV (17 Uhr); 2. 5. EHV Aue; 16. 5. SG Wallau (18 Uhr).



Bietigheimer Zeitung

Abwehr spielen ist was Besonderes
SG BBM Bietigheim gibt auf Pressekonferenz Ziele für kommende Saison bekannt

Was unter SG Bietigheim/Metterzimmern zur Tradition geworden, wird auch unter der neuen SG BBM Bietigheim fortgesetzt. Im Hause von Hauptspornsor Olymp gabs gestern die Saison-Pressekonferenz.

"Wir haben eine Zäsur, es beginnt eine neue Etappe", begann SG-Vorsitzender Claus Stöckle die, wie von ihm angedachte, kurzweilige Pressekonferenz. Und erklärte: "Zum einen im sportlichen Bereich unserer Zweitliga-Handballer, wo wir mit Uwe Rahn einen neuen Trainer und mit Jochen Zürn einen neuen Co-Trainer haben, die uns mittelfristig ans Tor zur ersten Bundesliga führen sollen. Zum anderen sind nun alle drei Hauptvereine komplett in der SG, nachdem jetzt auch die Frauen der Spvgg Bissingen eingebettet wurden (wir berichteten mehrfach, die Red.)."

Was die Zielsetzung für die kommende Runde angeht, erklärte Trainer Uwe Rahn: "Verbesserung des Punktestandes der vergangenen Saison. Da war die SG mit einem negativen Punktestand Siebter geworden, was sicher nicht alltäglich ist. Ob wir mit einem besseren Punktestand dann auch gleich weiter vorne landen, ist eine andere Frage." Zielsetzung könnte auch lauten, so Rahn, das bestenfalls Mannschaften mit einem höheren Etat vor der eigenen stehen. Wie hoch allerdings der SG-Etat ist, dazu wollte keiner der SG-Verantwortlichen eine konkrete Aussage machen. Es dürfte sich aber wohl im Bereich um die 600 000 Euro handeln. Eberhard Bezner vom SG-Hauptsponsor Olymp erklärt über die Zielsetzung: "Ich erwarte Platz vier bis sechs, wünsche mit Platz zwei bis vier." Worauf Rahn spontan und mit einem Lächeln hinzufügte: "Undhoffe auf Platz eins."

Ganz wichtig, so der neue SG-Coach, sei, dass die Viadukthalle wieder zur Festung wird, nachdem in der vergangenen Runde doch gerade zuhause etliche Punkte verloren gingen. Und dass die SG-Fans, sollte es dennoch zuhause mal schief gehen, zumindest mit dem guten Gefühl heim gehen, dass ihre Jungs alles gegeben haben.

Dabei will Rahn die SG-Anhänger mit Tempohandball und vielen Toren verwöhnen. Aber um dies zu erreichen, sieht er eine sehr gute Abwehrarbeit als Grundvoraussetzung. "Wir haben der Mannschaft klar gemacht, dass es etwas Besonderes ist, in der Deckung dabei sein zu können, weil man, bei entsprechender Arbeit, in den Genuss kommt, an Tempogegenstößen teilhaben zu können." Letztere sollen in der kommenden Spielzeit nicht mehr so rechtslastig sein, wie in der Vergangenheit. Ob allerdings diese Vergangenheit, die von Jeremias Rose geprägt wurde - Toptorschütze der SG und schon einmal Zweitligatorschützenkönig - nahtlos in eine mindestens gleichwertige und dann auf links und rechts verteilte Zukunft münden wird, bleibt abzuwarten. Denn in der bisherigen Vorbereitung haben sich vor allem Linksaußen Jochen Bauer und Rechtsaußen Sebastian Knierim sehr wankelmütig beim Abschluss gezeigt. Schon eher zu gefallen wussten da deren Konkurrenten Matthias Hinz (LA) und Christian Schäfer (RA), wenn auch hier die Trefferquote steigerungswürdig ist.

Wie Links- und Rechtsaußen hat Uwe Rahn bei der Zusammenstellung des Teams sehr darauf geachtete, dass alle Positionen doppelt und annähernd gleichwertig besetzt werden. Jerry Rose, der auch im rechten Rückraum agierte, einfach so ersetzen, sei unmöglich, weiß auch der neue SG-Coach. "Aber mit Patrick Rothe haben wir beispielsweise einen Neuzugang, der im rechten Rückraum spielt und auch Qualitäten in der Abwehr hat." Was den Abgang von Sandro Catak, Spielmacher und zweitbestem SG-Torschütze der vergangenen Runde, angeht, meint Rahn: "Nico Kibat, der jetzt unser Spielmacher ist, ist vielleicht nicht ganz so torgefährlich, aber wohl der bessere Spielgestalter."

Was Rahn beinahe in totale Begeisterung versetzt, ist sein neuer Verein überhaupt. "Also, ich habe so etwas eigentlich noch nicht erlebt. Familiär, sehr familiär, dennoch gut struktiert und erfolgsorientiert. Meine Erfahrungen der ersten Wochen haben mich darin bestätigt, dass die Zusage bei der SG absolut die richtige Entscheidung ist." Und weil gerade mal so im Lobesrausch, hob er auch den neuen Teammanger Jens Rith und den ebenfalls in organisatorische und Technik-Fragen eingebundenen Marco Wolf hervor. "Was die beiden zusammen leisten, gibts wohl nicht mal in jedem Bundesligaverein." Co-Trainer Jochen Zürn konnte gestern nicht Rede und Antwort stehen, da er im Urlaub in Süfrankreich ist. "Dieser Urlaub war schon gebucht, als Jochen verpflichtet wurde. Da wir kommende Woche noch einmal eine Trainingspause einlegen, ist dies kein Problem", erklärt Rahn.

Vor dieser Trainingspause stehen aber noch mal zwei Testspiel-Leckerbissen an. Am heutigen Mittwoch (20.00 Uhr) gehts in der Langhans-Halle in Beilstein beim Brands Fashion Cup gegen Regionalligist TSB Horkheim. Beim TSB spielen mit Thomas Grimm und Markus Schumacher zwei ehemalige Bietigheimer Eigengewächse. Horkheims Trainer ist Volker Blumenschein, ehemaliger Erfolgstrainer der Männer der Spvgg Bissingen.

Kommenden Freitag feiert die SG BBM Bietigheim dann ab 19.00 Uhr in der heimischen Viadukthalle offizielle Saisoneröffnung. Und um 20.00 Uhr werden die Rah-Schützlinge den mehrfachen Deutschen Meister Frisch Auf Göppingen prüfen. Karten zu diesem Spiel gibt es an der Abendkasse für acht Euro (fünf Euro ermäßigt). Kinder unter zwölf Jahren haben freien Eintritt.

Der Vorverkauf der SG-Dauerkarten für die Saison 2008/09 beginnt ebenfalls am Freitag. Kartenbestellungen, die noch bis morgen (Donnerstag) auf der Geschäftsstelle der SG eingehen, können noch vorab berücksichtigt werden. Die Karten werden im Rahmen des Spiels gegen Frisch Auf Göppingen ab 19.00 Uhr in der Halle am Viadukt verkauft. Die Preise für Dauerkarten liegen in der Saison 2008/09 bei Sitzplatz 160,00 Euro (130 ermäßigt), Stehplatz 130,00 Euro (100 ermäßigt).

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